1,3 Millionen Europäer sterben dieses Jahr an Krebs
Der Rückgang des Rauchkonsums führt dazu, dass künftig weniger Menschen an Krebs erkranken. Eine Krebsart befindet sich jedoch auf dem Vormarsch.

In der EU werden dieses Jahr fast 1,3 Millionen Menschen an Krebs sterben. Zu diesem Schluss kommen Forscher aus Italien und der Schweiz mit einer Hochrechnung. Verglichen mit 2007 sinkt demnach die Krebs-Sterberate um etwa sieben Prozent.
Für ihre Berechnungen nutzten die Forscher um Carlo La Vecchia von der Universität Mailand und Fabio Levi vom Universitätsspital Lausanne erstmals in Europa ein neues mathematisches Modell, um die Krebssterblichkeit vorauszusagen. Sie fütterten das Modell mit Daten aus allen EU-Mitgliedsländern aus den Jahren 1970 bis 2007.
Im Fachmagazin «Annals of Oncology» prognostizieren die Forscher, dass es 2011 in der EU 1'281'466 Krebstote geben wird, 721'252 Männer und 560'184 Frauen. Verglichen mit 2007 sinkt damit die Sterberate pro 100'000 Einwohner von 153,8 auf 142,8 bei den Männern und von 90,7 auf 85,3 bei den Frauen.
Positive Anzeichen
Dieser Abwärtstrend wird vor allem gesteuert durch die Abnahme der Brustkrebssterblichkeit bei den Frauen und durch den Rückgang von Lungen- und Dickdarmkrebs bei den Männern. Diese drei Krebsarten seien die häufigsten Krebstodesursachen, wird Carlo La Vecchia in einer Mitteilung der Europäischen Gesellschaft für medizinische Krebsforschung (ESMO) zitiert.
Auch die Sterberaten bei anderen Krebsarten, etwa des Magens, der Gebärmutter oder der Prostata, nehmen 2011 wohl ab, wie die Wissenschaftler schreiben. Beim Bauchspeicheldrüsenkrebs wirkt sich laut ihnen einerseits positiv aus, dass Männer weniger rauchen. Anderseits begünstigen Fettleibigkeit und Diabetes diese Krebsart.
Mehr Lungenkrebs bei Frauen
Eine beunruhigende Nachricht ist laut der Studie die Zunahme der Lungenkrebssterblichkeit bei Frauen. Diese Zunahme betreffe den ganzen Kontinent ausser Grossbritannien, wo allerdings so viele Frauen an Lungenkrebs sterben wie sonst nirgends in Europa. Rund 13 von 100'000 Frauen sterben an Lungenkrebs.
Erst am Montag war das Bundesamt für Statistik (BFS) für die Schweiz zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Die bis zum Jahr 2007 reichende Studie zeigt, dass jedes Jahr rund 16'000 Schweizerinnen und Schweizer an Krebs sterben. In den letzten Jahren besonders zugenommen hat auch in der Schweiz der Lungenkrebs bei Frauen.
SDA/mrs
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