1,8 Milliarden Gewinn für Deutsche Bank
Dank eines Rekordergebnisses im Investmentbanking legt die Bank gegenüber dem Vorjahr kräftig zu.

Erfolgreiche Geschäfte im Investmentbanking haben der Deutschen Bank den zweithöchsten Quartalsgewinn ihrer Geschichte beschert. Mit 2,8 Mrd. Euro vor Steuern übertraf Deutschlands grösstes Bankhaus den Gewinn aus dem Vorjahr um eine Milliarde.
Auch die Analysten hatten im Schnitt rund 800 Millionen Euro weniger erwartet. Allein die Investmentbank verdiente - vorab im Handel mit Anleihen und Aktien, Währungen und Rohstoffen - 2,7 Mrd. Euro, so viel wie nie zuvor in einem Quartal.
«Kräftig abgebaut»
«Dies ist umso bemerkenswerter, als wir seit Ausbruch der Krise unseren Eigenhandel massiv verringert und die Risikopositionen kräftig abgebaut haben», erklärte der Schweizer Konzernchef Josef Ackermann am Dienstag. Die Investmentsparte profitierte davon, dass der Markt für Emissionen anzog, die Volumina wieder grösser wurden und Investoren wieder zu mehr Risiko bereit waren.
Die Eigenkapitalrendite vor Steuern lag bei 30 Prozent und damit sogar über Ackermanns in Deutschland viel kritisiertem Ziel von 25 Prozent. Nach Steuern stand im ersten Quartal ein Gewinn von 1,8 (Vorjahreszeitraum: 1,2) Mrd. Euro in den Büchern.
Auf Kurs
Die Risikovorsorge halbierte sich auf 262 (526) Millionen Euro. Die Bank sei auf gutem Weg, ihr Ziel von 10 Mrd. Euro Gewinn vor Steuern für das Jahr 2011 zu erreichen, erklärte Finanzchef Stefan Krause in einer Analystenpräsentation. Die meisten Experten hatten vor den Quartalszahlen erhebliche Zweifel geäussert, dass dieses Ziel erreicht werden kann.
Für das laufende Jahr gab Ackermann keine Prognose ab, zeigte sich aber optimistisch. «Im ersten Quartal hat sich die Weltwirtschaft spürbar stabilisiert, auch wenn noch einige Risiken verbleiben.» Das Ende Ende staatlicher Stützungsprogramme rücke näher und es sei nicht absehbar, wie und wann die strengeren Regeln für die Finanzbranche umgesetzt würden.
Sal. Oppenheim belastet
Die Übernahme der Privatbank Sal. Oppenheim, die seit Ende Januar in den Büchern steht, hielt die Deutsche Bank dagegen im Geschäft mit der Vermögensverwaltung in den roten Zahlen. Der Verlust aus der Erstkonsolidierung lag bei 58 Millionen Euro, das Minus im Bereich Asset & Wealth Management betrug Steuern 5 (173) Mio. Euro.
«Während die Integrations- und Ausstiegskosten unsere Profitabilität kurzfristig deutlich belasten könnten, erwarten wir ab 2012 einen positiven Beitrag zum Konzern und langfristig erhebliches Potenzial», hiess es im Ausblick.
Noch stärker wirkte sich der Kauf von Sal.-Oppenheim auf die Kapitalausstattung aus. Die Kernkapitalquote sank in den ersten drei Monaten des Jahres von 12,6 auf 11,2 Prozent, vor allem weil Sal. Oppenheim 17 Mrd. Euro an risikogewichteten Aktiva mitbrachte. Die Tier-1-Kernkapitalquote fiel sogar von 8,7 auf 7,5 Prozent.
SDA/oku
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