1 Million Dollar für 17 Quadratmeter
Eine Studie zeigt, in welchen Städten Luxuswohnungen am teuersten sind. Auch die Schweiz ist vorne dabei.

In ein Zimmer mit 17 Quadratmetern passen ein Bett, ein Schrank und ein Schreibtisch. Nicht viel also. Wären Sie bereit, dafür 1 Million Dollar zu zahlen?
Falls Sie in Monaco auf der Suche nach einem luxuriösen Wohnsitz sind, bleibt Ihnen nicht viel anderes übrig. Im gehobenen Segment kostet ein Quadratmeter Wohnfläche dort laut einer von der «Financial Times» publizierten Studie rund 58'900 Dollar. «Wir verkaufen Parkplätze für 200'000 Dollar», sagt eine Immobilienmaklerin aus Monaco zur Zeitung. «Für 1 Million bekommen Sie also nicht allzu viel.» Derzeit stehe im Nobelquartier Carré d'Or ein 1-Zimmer-Apartment für 3,65 Millionen Dollar zum Verkauf. Und direkt am Meer ein 5-Zimmer-Penthouse für 62 Millionen.
In keiner der verglichenen Städte gibt es für 1 Million so wenig gehobenen Wohnraum wie im kleinen Fürstentum. Auf Platz 2 steht Hongkong, wo man immerhin 20 Quadratmeter bekommt – ein kleineres Wohnzimmer also. In New York liegt schon ein grösseres Schlafzimmer mit 26 Quadratmetern drin, in London ein anständiger Salon mit 30 Quadratmetern.
Schweizer Städte berücksichtigt die Studie nicht. Zahlen der Immobilienberatungsfirma Wüest Partner zeigen aber: Zürich, Zug und Genf sind im Ranking vorne dabei. In Genf kostet der Quadratmeter in einer neuen Eigentumswohnung mit hohem Ausbaustandard an bester Lage 20'100 Dollar, in Zug 19'100 und in Zürich 18'900 Dollar. Die Schweizer Orte liegen damit hinter Shanghai und vor Paris auf den Plätzen sechs bis acht.
Ende des Luxuswohnungs-Booms?
Wo die Preise in schwindelerregende Höhen klettern, steigt auch die Angst vor einer Immobilienblase. Einige der Städte im 1-Millionen-Ranking kommen denn auch in einem Index der UBS vor, der die Risiken auf dem weltweiten Immobilienmarkt untersucht. In London, Sydney und Hongkong sei das Blasenrisiko «eminent», schreibt die Grossbank im letzten «Global Real Estate Bubble Index». In diesen Städten seien die Preise für Wohneigentum seit 2011 durchschnittlich um fast 50 Prozent gestiegen.
Verantwortlich dafür seien optimistische Erwartungen, grosse Geldzuflüsse und eine lockere Geldpolitik der Notenbanken. Sollten sich die Rahmenbedingungen in kurzer Zeit ändern – was in London zum Beispiel durch den Brexit passieren könnte –, wären harte Korrekturen möglich. In London stagnieren die Preise im gehobenen Segment schon jetzt, was laut der UBS das Ende des Luxuswohnungs-Booms widerspiegelt.
Auch in der Schweiz hat sich der Wettbewerb im Luxusmarkt verschärft. Laut den Experten von Wüest Partner stiegen die durchschnittlichen Preise für Wohneigentum in Zürich in den letzten zehn Jahren zwar um 28 Prozent, in der Region Genfersee um ganze 46 Prozent. Bei Objekten der gehobenen Preisklasse prophezeit Wüest Partner für die nächste Zeit jedoch «spürbare Preisrückgänge». Dass teure Wohnungen nicht mehr so gut weggehen wie auch schon, zeigt sich in Zürich schon seit Jahren. Jüngstes Beispiel ist die Überbauung Zollfreilager in Albisrieden: Weil viele der hochpreisigen Wohnungen dort noch nicht vermietet sind, haben die Vermarkter die Mieten angepasst.
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