100-Meter-Brocken rast fast unbemerkt an Erde vorbei
Der Asteroid «2019 OK» ist am Donnerstag knapp an der Erde vorbeigeflogen. Erst kurz zuvor war er von einem brasilianischen Teleskop entdeckt worden.

Ein Asteroid ist am Donnerstag in geringem Abstand an der Erde vorbeigeflogen. Der rund 100 Meter grosse Brocken mit der Bezeichnung «2019 OK» verfehlte den Planeten nach Angaben der europäischen Weltraumagentur Esa um etwa 71'000 Kilometer. Das ist weniger als ein Fünftel der Entfernung zwischen Erde und Mond, und für astronomische Verhältnisse ein Klacks.
Fast wäre das 88'000 Kilometer pro Stunde schnelle Geschoss unbemerkt geblieben. Erst rund einen Tag vor dem Vorbeiflug hatte das brasilianische Sonear-Observatorium den Asteroiden entdeckt. «Die ausbleibende Warnung zeigt, wie schnell sich potenziell gefährliche Asteroiden an uns anschleichen können», schreibt der australische Astronom Michael Brown in einem Blogbeitrag. Aufgrund der kurzen Beobachtungszeit gibt es nur wenige verlässliche Daten über «2019 OK». Die Nasa schätzt seinen Durchmesser auf 57 bis 130 Meter. Damit ist er der grösste Asteroid unter jenen, die in diesem Jahr näher als der Mond an die Erde herankamen.
In zehn Jahren wird ein 400 Meter grosser Asteroid der Erde noch näher kommen
Der Meteor, der 2013 über dem russischen Tscheljabinsk in der Luft explodierte, entfaltete bei einem Durchmesser von etwa 20 Metern die Sprengkraft von 30 Hiroshima-Atombomben. Wäre «2019 OK» auf der Erde eingeschlagen, hätte er grosse Zerstörung anrichten können, wäre aber noch keine weltweite Bedrohung gewesen. Der Asteroid, der vor 65 Millionen Jahren am Aussterben der Dinosaurier beteiligt war, mass etwa 16 Kilometer.
«2019 OK» zählt zu den erdnahen Objekten (NEOs). Diese schneiden während ihres Laufs um die Sonne gelegentlich die Umlaufbahn der Erde. 866 NEOs führt die Esa derzeit auf einer Risikoliste – sie könnten irgendwann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf der Erde einschlagen. «2019 OK» ist auf absehbare Zeit jedoch keine Gefahr. Eins der brenzligsten Manöver der nächsten Zeit dürfte sich im Jahr 2029 ereignen. Dann soll der 400 Meter breite Apophis – übrigens an einem Freitag, dem 13. – im Abstand von 30'000 Kilometern an der Erde vorbeifliegen.
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