1000 neue Wohnungen für Zürcher Studenten
Die Nachfrage nach billigem Wohnraum für Studierende ist gross – so gross, dass sich nicht einmal mehr die Anbieter freuen. Doch die Lage dürfte sich in den kommenden Jahren entschärfen.

Sechs Wochen nach Vorlesungsbeginn ist der Run auf billige Zimmer ungebrochen. 50 bis 100 Anfragen hat die Studentische Wohngenossenschaft Zürich (Woko) jede Woche, schreibt die Zeitung «Der Sonntag». Zu Spitzenzeiten kurz vor dem Semester sind es sogar täglich so viele. «Die Nachfrage ist immens», bestätigt Martin Stamm, Co-Geschäftsführer der Woko, die 2000 Wohnungen in Zürich verwaltet. Seit über zehn Jahren blieb nie ein Zimmer unbelegt. Ein Woko-Zimmer kostet im Schnitt 500 Franken.
Wie gross die Nachfrage nach bezahlbaren Studenten-Logen ist, zeigen zwei Beispiele. Die neue Studentensiedlung in Zürich-Affoltern, die am 1. September eröffnete und Platz für 180 Personen bietet, war nach zwei Wochen ausgebucht. Im ehemaligen Hotel Atlantis am Fusse des Üetlibergs, das seit 2010 als Studentenheim genutzt wird, ging es noch schneller: Die 150 Plätze waren innert 24 Stunden vergeben. «Geht jemand, sind die Zimmer gleich wieder weg», sagt Werner Hofmann, der die Zimmer vermietet gegenüber der «Sonntags Zeitung».
Erleichterung bis 2015
Nicht einmal die Anbieter können sich so recht über die immense Nachfrage freuen. «Wir sind froh, wenn neue Angebote den Druck rausnehmen», sagt Martin Stamm von der Woko in der «Sonntags Zeitung». In den kommenden Jahren wird sich die Situation der über 50'000 Studierenden in Zürich aber wohl verbessern. Die Stiftung für studentisches Wohnen und die Woko bieten bis 2015 an drei Standorten über 1000 neue Wohnungen an, wie die «Sonntags Zeitung» schreibt.
Das Problem kennt man auch in anderen Universitätsstädten. Ein Grund für das Unterkunfts-Problem der Studierenden sei die Bologna-Reform, sagt Brigitte Megert von der Studentinnenschaft der Universität Bern. Heute sei es als Student schwieriger, Teilzeit zu arbeiten, da häufig Anwesenheitspflicht bestehe. Teure Wohnungen könnten sich nur wenige leisten. In Bern etwa ist der Durchschnitts-Preis für ein WG-Zimmer in der Stadt in den letzten Jahren von rund 500 Franken auf heute 600 bis 700 Franken gestiegen.
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