Armut in Zürich1187 Essenspakete, drei Stunden warten – ein Sans-Papiers hilft
Amine Diare Conde verteilt Reis und Gemüse an Hunderte junge Männer und Frauen, Familien, Kinder und Grossmütter. Und das jede Woche.

An einem Samstagmorgen um halb zwölf Uhr fahren Männer mit grossen Rucksäcken auf ihren Velos durch Zürichs Strassen, um bei irgendeiner Haustür zu klingeln, und wenn die Tür aufgeht, holen sie Essen aus dem Rucksack, eine Sushiplatte für 59 Franken oder eine Pizza für 25, dann freundliche Übergabe, Rucksack zu und wieder aufs Velo, weiter für ein paar Franken die Stunde.
Manchmal fahren die Männer an einem alten Gebäude der Schweizerischen Bundesbahnen vorbei, einer Kantine für Bahnangestellte. Um die Kantine eine Menschenschlange, so lang, dass weder Anfang noch Ende zu erkennen sind. Junge Frauen und Männer, Familien, Grossväter und Kinder stehen in der Schlange. Sie haben Taschen bei sich oder Einkaufstrolleys.