«2001 ist der Zürcher Arbeitsmarkt schneller eingebrochen»
Der Zürcher Arbeitsmarkt schwächelt. Irene Tschopp, Sprecherin des Amtes für Wirtschaft und Arbeit erklärt, weshalb die heute Freitag veröffentlichten Zahlen trotzdem auf eine gute Verfassung des Kantons hindeuten.
Die Arbeitslosigkeit in Zürich steigt. Wirkt sich die Finanzkrise jetzt auf den Zürcher Arbeitsmarkt aus? Nur bedingt. Zwar ist die Arbeitslosenquote im Oktober angestiegen, aber weniger stark als im September. Auch in der Schweiz ist die Arbeitslosigkeit stärker angestiegen als in Zürich.
Worauf ist der Anstieg zurückzuführen? Ein grosser Teil des Anstiegs ist saisonal bedingt. In der Landwirtschaft, dem Bau- und dem Gastgewerbe gibt es im Winter weniger zu tun. Deshalb sind derartige Anstiege zu dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich. Der Anstieg im Bereich Immobilien, Informatik, Forschung und Entwicklung ist allerdings eher konjunkturell bedingt. Diese Berufszweige gehören zur Dienstleistungsbranche, als solche sind sie sehr sensibel. Das könnte ein Indiz für eine Abkühlung der Konjunktur sein.
Der Internationale Währungsfonds kündigte eine weltweite Rezession an. Was kommt auf den Zürcher Arbeitsmarkt zu? Es ist sehr schwierig zu sagen, wie sich der Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten entwickeln wird. Doch sicher ist, dass sich die massiven Kurseinbrüche an den Börsen der letzten Wochen nicht unmittelbar auf den Arbeitsmarkt auswirken. Dieser reagiert jeweils um einige Monate verzögert.
Sind die heute veröffentlichten Zahlen besorgniserregend? Der Anstieg in diesem Rahmen ist nicht alarmierend. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Kanton Zürich normalerweise schneller auf konjunkturelle Veränderungen reagiert als der Rest der Schweiz, weil vier von fünf Arbeitsplätzen im Dienstleistungssektor angesiedelt sind. Beim letzten Einbruch von 2001 ist der Arbeitsmarkt schneller eingebrochen als in anderen Regionen, hat sich aber schneller wieder erholt. Im Moment ist der Zürcher Arbeitsmarkt aber stabiler als der gesamtschweizerische. Das deutet darauf hin, dass der Kanton in einer guten Verfassung ist und über eine diversifizierte Branchenstruktur verfügt.
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