
Der Vogel Strauss steckt seinen Kopf in den Sand, wenn es um ihn herum brenzlig wird. Wir empfehlen anstelle des Sands den Teller. Schon Bridget Jones, die zu Übergewicht und unglücklichen Romanzen neigende Filmheldin, wusste: Nichts hilft besser gegen schlechte Laune und Kummer als essen. Da trifft es sich gut, dass Zürich 2017 kulinarisch noch einmal ein ganzes Stück attraktiver werden wird.
Den ersten Grund zur Freude gibts schon am 14. Januar, wenn der aus seiner Zeit im Greulich und im Clouds bestens bekannte David Martínez Salvany im Restaurant Limmathof als Gast von Küchenchef Roger Serrahima i Marcet zum Dinner mit Barolo und schwarzen Trüffeln lädt. Der Katalane geniesst es, nach dem Abschied aus dem Prime Tower wieder mehr im Stil seiner Heimat kochen zu dürfen, und war bei den letzten Events stets in Hochform.
Zwei Tage später, am 16. Januar, öffnet das Mesa an der Weinbergstrasse wieder seine Türen – mit einem neuen Küchenchef. Der heisst Sebastian Rösch und besitzt zwar noch keine «Gault Millau»-Punkte oder «Michelin»-Sterne, dafür aber jede Menge Talent und Motivation. Wir sind sicher, dass Mesa-Besitzerin Linda Mühlemann mit dem 28-Jährigen einen grossartigen Griff getan hat. Warum? Röschs letzter Arbeitgeber war Andrin C. Willi, der Chef des Kulinarikmagazins «Marmite», das auch ein eigenes Bistro führt. Und mehr als Willi versteht in Zürich keiner von der Kulinarik.
So viele Topleute wie noch nie
Ganz dick haben wir uns im Kalender den Monat März angestrichen: Er bringt die Rückkehr von Marcus G. Lindner in unsere Stadt. Der Österreicher, zuletzt vier Jahre im Luxushotel The Alpina in Gstaad engagiert, übernimmt im Restaurant Sonnenberg das Zepter und macht es noch schwieriger, die Frage nach Zürichs bestem Koch zu beantworten.
Eine derartige Dichte an absoluten Topleuten hatten Stadt und Region noch nie: Wir erwarten tüchtigen Punktezuwachs im «Gault Millau». Für das Mesa und den Sonnenberg (derzeit beide 15), aber auch fürs Ecco im Hotel Atlantis by Giardino und das Gustav an der Europaallee (beide 16). Ecco-Küchenchef Stefan Heilemann war bei unserem letzten Besuch in der Form von 18 Punkten (die ja auch seinen zwei Sternen im «Guide Michelin» entsprechen), und Antonio Colaianni, der Patron im Gustav, sollte überhaupt eine eigene Form der Bewertung bekommen: Was er zubereitet, ist so sinnlich und schmackhaft, dass man nach dem Essen den ganzen Tag mit einem Lächeln durch die Stadt geht.
Sollten Sie es wie der grosse Franzose Escoffier halten und in der Sauce die Krone der Kochkunst sehen, dann empfehlen wir Ihnen dringend, die Website www.le-saucier.ch zu besuchen. Fabian Lange, der zum Gustav-Küchenteam gehört, lanciert nämlich bald seine eigene Kollektion für den Heimgebrauch, deren Herzstück eben Saucen auf Sterneniveau sind. Wer den Newsletter abonniert, weiss am schnellsten, wann es losgeht.
Selbstverständlich lässt sich ein Jahr nicht nur schön essen, sondern auch schön trinken. Zum Beispiel mit Sake, unserem Topkandidaten für den Titel «Getränk des Jahres 2017». Das japanische Reisgebräu (es ist Bier von der Herstellung ähnlicher als Wein) gibt es in allerlei geschmacklichen Schattierungen, von herb bis fast schon fruchtig. Nach dem bestens sortierten Laden des Sake-Profis Marc Nydegger in Altstetten hat Zürich nun auch eine Sake-Bar. Die ist dem Restaurant Ginger im Seefeld angegliedert und bietet zwölf verschiedene Sake, vier davon im Offenausschank. Eine ausführliche Beschreibung auf der Karte macht es auch für Einsteiger leicht, die richtige Wahl zu treffen.
Und auf die Gefahr hin, uns zu wiederholen: Die Wild Bar an der Militärstrasse 16 ist unbedingt einen Besuch wert. Längst nicht nur, aber schon auch wegen der Ballons mit aromatisiertem Helium, das die Stimme verfälscht.
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2017 wird grossartig – zumindest kulinarisch
Was bleibt einem, wenn die Welt von Idioten regiert wird und die Gewalt auf dem Planeten nicht abreissen will? Genau: Essen und Trinken!