...32 Jahren: Wallraff deckt die Lügen der «Bild»-Zeitung auf
Am 9. Oktober 1977 enthüllt der Autor Günter Wallraff in seinem Buch die unseriöse Berichterstattung der deutschen Boulevardzeitung «Bild».

Es ist die erste verdeckte Ermittlung, in die sich der damals 35-jährige Enthüllungsjournalist Günter Wallraff im Oktober 1977 wagt. Dieser Methode des Enthüllungsjournalismus wird sich Wallraff in seiner Tätigkeit als Journalist später noch einige Male bedienen.
Unter dem Namen Hans Esser schleicht sich Wallraff für vier Monate bei der «Bild»-Zeitung in Hannover ein. Dabei entsteht das Buch «Der Aufmacher», das die Machenschaften der «Bild»-Zeitung transparent machen soll. Sein Ergebnis: Deutschlands einflussreichste Zeitung lügt, fälscht und hetzt.
Wallraff spricht in seinem Buch darüber, dass bei der «Bild»-Zeitung schlecht bezahlte Redakteure, eingegliedert in strenge Hierarchien vor Superlativen strotzende Geschichten abliefern müssen. Politisch dürfen die Texte und Meinungen nur dann sein, wenn das die grossen Geldgeber der «Bild» so wollen. Was nicht sensationell genug ist wird verfälscht oder «aktualisiert». Auch Sachverhalte, die sich vor Jahren ereigneten, sind in «Bild» immer brandaktuell.
Rügen und Klagen
Der Deutsche Presserat spricht nach der Veröffentlichung des Buches «Der Aufmacher» sechs Rügen gegen die «Bild»-Zeitung aus und rügte auch Wallraff für seine «nicht zulässige verdeckte Recherche». Die Axel Springer AG verklagt Wallraff mehrfach, sodass dieser einige Passagen in der zweiten Auflage weglassen muss. Diese Textteile, die sich vor allem auf wörtliche Zitate einzelner «Bild»-Redakteure beschränken, werden ab der zweiten Auflage demonstrativ geschwärzt angezeigt.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch