…377 Jahren: Der Schauprozess gegen Galileo Galilei
Am 22. Juni 1633wird der Italiener wegen seines Weltbilds verurteilt.

«Eppur si muove» (Und sie bewegt sich doch), soll Galilei gesagt haben, als er den Gerichtssaal im Vatikan verlässt. Bis zuletzt ist der Wissenschafter der Auffassung, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist.
Das gefährliche Weltbild
Der aus einer Patrizierfamilie stammende Galileo Galilei reist verschiedene Male nach Rom, wo ihn der Papst empfängt und ermutigt, über das kopernikanische System zu publizieren. Dieses sieht nicht die Erde, sondern die Sonne als Zentrum des Universums vor und ist deshalb mit dem katholischen Weltbild nicht vereinbar. Solange er seine Idee als Hypothese behandelt, erklärt sich der Papst trotzdem damit einverstanden. Nachdem Galilei vom verantwortlichen Inquisitor Niccolò Riccardi eine Druckerlaubnis erhält, entscheidet sich der Wissenschaftler, sein Buch ((Dialogo di Galileo sopra i due Massimi Sistemi del Mondo Tolemaico e Copernicano(Dialog über die zwei wichtigsten Weltsysteme, das Ptolemäische und das Kopernikanische)) aus verschiedenen Gründen nur in Florenz zu drucken.
Der Prozess
Doch die Zensurauflage schliesst Galilei mit einer Schlussrede ab, die zugunsten seines Weltbilds ausfällt. Nicht nur. Er begeht den fatalen Fehler und macht sich über den Papst lustig. Im Juli 1932 wird die Verbreitung des Dialogo verhindert, kurz danach bestellt der Papst Galilei persönlich nach Rom. Nachdem er bekennt, sich in seinem Buch geirrt zu haben und um Gnade bittet, findet am 22. Juni 1633 schliesslich der Prozess statt.
Obwohl er leugnet, das kopernikanische System gelehrt zu haben und es im Nachhinein noch verflucht und seinem Fehler abschwört, wird er zu lebenslänglicher Kerkerhaft verurteilt. Nur der Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen kann er so entkommen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch