40-Tonnen-Plattform in der Rheinmündung angeschwemmt
Der Rhein riss bei Chur eine Bauplattform mit. Auf dem Weg in den Bodensee knallte der Koloss in mehrere Brückenpfeiler. Im Bodensee konnte nun mit der Bergung begonnen werden.
Seepolizei und Feuerwehr haben am Mittwochabend mit der Bergung der angeschwemmten Bauplattform in der Rheinmündung bei Hard (A) im Bodensee begonnen. Am Nachmittag hatte sich der rund 40 Tonnen schwere Ponton in der Nähe von Chur in der starken Strömung losgerissen.
Der mit rund 15 km/h reisende Ponton kam kurz vor 21 Uhr an der Rheinmündung an und geriet somit in ruhigeres Bodensee-Gewässer. Wie die Voralberger Polizei am Mittwochabend auf Anfrage sagte, sei die Plattform «im Uferbereich angeschwemmt worden», die Bergung sei im Gange.
Acht Kollisionen
Die schwimmende Bauplattform dürfte sich wegen des Regens und der dadurch starken Strömung im Rhein beim Rossboden in Chur gelöst haben. Auf ihrem Weg zwischen Chur und Hard touchierte sie mehrere Brückenpfeiler. Auf Schweizer Seite kam es laut der St. Galler Kantonspolizei zu fünf Kollisionen. Dabei verlor der Ponton einige Geräte. Ob die Brücken beschädigt wurden, konnte noch nicht festgestellt werden.
In österreichischem Gewässer streifte die 9 mal 15 Meter grosse Plattform drei weitere Pfeiler. Die Brücke in Bangs bleibt bis zur weiteren Begutachtung für den gesamten Verkehr gesperrt, die Brücken Wiesenrain und Hard-Rheinstrasse konnten nach kurzer Sperre wieder freigegeben werden, wie die Vorarlberger Polizei mitteilte.
Angestellten des Rheinbauunternehmens war es in Diepoldsau gelungen, ab einer Brücke Lampen auf den Ponton zu werfen. Dadurch sorgte man vor, dass bei Einbruch der Dunkelheit der Ponton im Bodensee sichtbar ist. Eine Bergung der Arbeitsplattform auf dem Rhein kam aus Sicherheitsgründen nicht in Frage. Die Polizei begleitete die ungeplante Fahrt mit einem Helikopter.
Stahlseile rissen
Die Sprecherin der Bündner Kantonspolizei, Anita Senti, erklärte gegenüber Redaktion Tamedia, eine Baufirma sei mit Arbeiten zum Rückbau einer Brücke beschäftigt gewesen. «Stahlseile sicherten die Plattform», erklärte Senti. Doch diese hielten der starken Strömung nicht stand. Die Stahlseile rissen.
Die auf einem Leservideo von «20 Minuten online» sichtbaren grösseren Gegenstände auf der künstlichen Insel identifizierte Senti als einen «Hebebock», eine Art Bagger mit einer Personenhebebühne, einen Stromgenerator und eine Seilwinde.
SDA/rub/chk
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