50'000 Dollar für Familien der Opfer von Amok-Soldat
Zwei Wochen nach dem Attentat eines US-Soldaten in Afghanistan hat das US-Militär die Angehörigen offenbar finanziell entschädigt. Zudem wurden neue Details zum Vorgehen des 38-Jährigen bekannt.

Nach dem Amoklauf eines US-Soldaten in Afghanistan sind die Familien der Opfer entschädigt worden. Pro Todesopfer hätten die Angehörigen 50'000 Dollar (37'700 Euro) erhalten, sagte ein Mitglied des Provinzrats von Kandahar, Agha Lalai.
Das Geld stamme aus den USA und sei am Samstag im Büro des Gouverneurs ausgezahlt worden. Verletzte hätten 11'000 Dollar erhalten. Zuvor hatten die Familien bereits von der afghanischen Regierung 2000 Dollar für jeden Toten und 1000 Dollar pro Verletzten erhalten.
Keine Kommentare
Die USA bestätigten die Entschädigungszahlungen, nannten allerdings keine exakte Summe. Ein Nato-Sprecher lehnte einen Kommentar zu den Zahlungen ab. «Da es sich bei Entschädigungen meistens um ein sensibles Thema für die Betroffenen handelt, ist es üblicherweise Teil der Übereinkunft, dass die Bedingungen der Regelung vertraulich bleiben», sagte Nato-Sprecher Oberstleutnant Jimmie Cummings.
Ein US-Soldat soll vor rund zwei Wochen in der Provinz Kandahar mindestens 16 Zivilpersonen getötet haben. Sechs weitere wurden afghanischen Angaben zufolge bei dem Angriff verletzt. In den USA wurde gegen den Stabsunteroffizier Anklage wegen Mordes in 17 Fällen erhoben. Die unterschiedlichen Angaben zur Anzahl der Opfer wurden zunächst nicht erklärt.
Tat unterbrochen
Derweil wurden neue Details zum Vorgehen des mutmasslichen Attentäters in Afghanistan bekannt. Der 38-Jährige soll laut US-Ermittlern während des Anschlags in seinen Stützpunkt zurückgekehrt sein. Nachdem Robert Bales vor zwei Wochen mehrere Menschen in einem Dorf getötet habe, habe er sich ins US-Lager zurück geschlichen und sei von dort aus in ein zweites Dorf aufgebrochen, wo er weitere Zivilisten umgebracht habe, sagten US-Ermittler am Samstag der Nachrichtenagentur AP.
Der 38-jährige Bales wird unter anderem beschuldigt, neun afghanische Kinder und acht Erwachsene getötet zu haben. Auf afghanischer Seite gibt es Zweifel an der Darstellung der US-Regierung, wonach der Feldwebel die Taten allein begangen haben soll.
dapd/wid
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