... 52 Jahren: Suezkrise eskaliert
Am 29. Oktober 1956 spitzt sich die Suezkrise zu, israelische Truppen marschieren auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel ein – geplant ist die Eroberung des strategisch wichtigen Suezkanals.
Anfangs der Fünfzigerjahre wird der Suezkanal von Grossbritannien und Frankreich kontrolliert. Der Suezkanal, der das Mittelmeer mit dem roten Meer verbindet, war, insbesondere mit zunehmender Bedeutung des Erdöls, für Grossbritannien, aber auch andere europäische Mächte, von grösster wirtschaftlicher Bedeutung.
Geostrategisches Nadelöhr
Unter dem antiwestlich agierenden ägyptischen Präsidenten Nasser wird der Suezkanal Ende Juli 1956 verstaatlicht, Frankreich und Grossbritannien sehen ihre Kontrolle über das strategisch wichtige Nadelöhr in Gefahr. Zudem fährt Nasser, wie so viele Führer der arabischen Nachbarstaaten, einen antiisraelischen Kurs, da die Palästinenserfrage seit dem Zweiten Weltkrieg ungeklärt bleibt. Israel hat daher ein Interesse daran, Ägypten unschädlich zu machen.
Am 29. Oktober 1956 beginnt Israel unter dem Kommando von Moshe Dajan mit der Invasion des Gazastreifens und der Sinai-Halbinsel und stösst in Richtung Suezkanal vor. Am 31. Oktober beginnen Frankreich und Grossbritannien, ägyptische Flughäfen zu bombardieren. Stück für Stück werden die ägyptischen Truppen zurückgedrängt, der Suezkanal ist bald in den Händen der «Alliierten».
Siegermächte zurückgepfiffen
Die britisch-französische Intervention wird von den USA und den Vereinten Nationen verurteilt. Zudem schaltet sich zunehmend die Sowjetunion in den Konflikt ein und droht, Ägypten militärisch zu unterstützen. Im November 1956 werden Grossbritannien und Frankreich zum Waffenstillstand und Rückzug gezwungen.
Die Internationalisierung des Suezkanals sowie der Sturz Nassers sind gescheitert. Trotz der militärischen Niederlage Ägyptens, wird die Stellung Nassers in der arabischen Welt durch die Krise bedeutend gestärkt. Im März 1957 muss Israel seine Truppen aus dem Gazastreifen zurückziehen.
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