Irrsinn digitales Eigentum7.6 Millionen Dollar für einen Pixelkopf
Als ob die Welt nicht verrückt genug wäre: Jetzt gibt es auch noch NFTs – fälschungssichere Eigentumszertifikate für allen möglichen Schrott.
Die «CryptoPunks» geben sich alle Mühe, möglichst gewöhnlich auszusehen. Aber das ist völlig egal. Sie sind inzwischen so etwas wie eine eigene Währung geworden.
Bild: Larva Labs
Seit letzter Woche heisst der drittteuerste lebende Künstler nicht mehr Gerhard Richter, sondern Beeple. Oder sollte man sagen: der teuerste Illustrator? Der teuerste Hersteller von JPEG-Dateien? 69.35 Millionen US-Dollar wurden in Christie’s «erster Versteigerung eines volldigitalen Kunstwerks» für die Collage von 5000 Grafiken bezahlt, die Mike Winkelmann alias Beeple, ein unscheinbarer Familienvater in South Carolina, zwischen 2007 und 2020 täglich gepostet hat. Der 1981 geborene, auf Instagram unter @beeple_crap veröffentlichende Winkelmann tut alles, um den Eindruck zu vermeiden, er halte seine Bilder für etwas Besonderes, und das sind sie auch nicht. Sie sind Teenagerfantasien der männlich geprägten Internetkultur.
