Flashmob-Überfälle in den USA 80 Diebe stürmen Nobel-Kaufhaus
In San Francisco ist es zu Massenplünderungen in Luxusläden gekommen. Die Polizei will den «Wahnsinn» stoppen. Ähnliche Überfälle gibt es auch an anderen Orten.
Louis Vuitton, Fendi, Yves Saint Laurent, Burberry, Hermes und Dolce & Gabbana – für diese Diebe sind nur die bekanntesten Edelmarken gut genug. Und sie gehen dabei ziemlich dreist vor: Etwa 80 Menschen waren es, die am Samstagabend in Kalifornien zusammen ein Nordstrom-Kaufhaus überfielen. Die Angreifer blockierten laut Augenzeugen mit rund 25 Autos die Strasse und stürmten das Gebäude in Walnut Creek. Handyvideos zeigten, wie die Maskierten mit Taschen und Kisten aus dem Kaufhaus rannten, in die Autos sprangen und flüchteten. Die Polizei konnte drei Personen festnehmen. Ausserdem stellte sie eine Schusswaffe sicher. Einige der Angreifer hätten auch Brechstangen dabei gehabt.
Nur einen Tag zuvor hatte eine grosse Gruppe Menschen am Union Square in San Francisco mehrere Luxusgeschäfte angegriffen. Die Diebe schlugen die Fensterscheiben ein, stahlen Ware und flüchteten ebenfalls in bereitstehenden Fahrzeugen. Ob es zwischen den beiden Überfällen eine Verbindung gibt, prüft die Polizei zurzeit. Bei der Serie rund um den Union Square verhaftete die Polizei acht Personen. Alle seien junge Erwachsene.
Der Polizeichef von San Francisco hat angekündet, die Präsenz rund um den auch bei Touristen beliebten Union Square deutlich zu erhöhen. «Wir müssen diesem Wahnsinn ein Ende bereiten.» Die Läden am Platz sind seit Jahren immer wieder Zielscheibe von gut organisierten Dieben. Zudem kämpft San Francisco mit einem starken Anstieg der Kriminalfälle.
Und ein Gesetz im US-Bundesstaat verbietet die strafrechtliche Verfolgung von Diebstahl unter 950 Dollar. Der «Rechtssatz 47» sollte eigentlich die überfüllten Gefängnisse Kaliforniens entlasten.
Überfallserie bei Chicago
Kalifornien ist aber nicht der einzige US-Bundesstaat, in dem es momentan zu Massendiebstählen kommt. Rund um Chicago gab es in den letzten Wochen in Oak Brook und Northbrook drei Überfälle in ähnlichen Stil, wenn auch in kleinerem Ausmass. Über ein Dutzend Personen stürmten jeweils einen Louis Vuitton-Laden und erbeuteten insgesamt Waren im Wert von 266’000 Dollar. Auch dort tappt die Polizei offenbar noch im Dunkeln. Der Polizeichef von Oak Brook sagt: «Wir wissen nicht, ob es eine Verbindung gibt, aber es bestehen sicher Ähnlichkeiten im Vorgehen.»
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