A380 mit sattem Preisaufschlag
Der europäische Flugzeughersteller Airbus muss den Listenpreis seines Superjumbos erhöhen. Konkurrent Boeing muss derweil die Erstauslieferung des Dreamliners erneut verschieben.

Airbus hat die Listenpreise für seine Flugzeuge um durchschnittlich 4,4 Prozent angehoben. Der Preis für das Grossraumflugzeug A380 stieg noch deutlicher um rund acht Prozent. Damit kostet das grösste Flugzeug im Programm von Airbus nun 375 Millionen Dollar, wie der im französischen Toulouse ansässige Konzern am Dienstag mitteilte. Notwendige Investitionen in die Produktion sowie der schwache Dollar machten die Anhebungen erforderlich, sagte Airbus-Verkaufschef John Leahy.
Die Europäer haben im vergangenen Jahr ihre Spitzenposition im Markt für Flugzeuge über 100 Sitze vor Konkurrent Boeing verteidigt. Der US-Konzern erhöhte vor gut einer Woche seine Preise um durchschnittlich 5,2 Prozent. In den seltensten Fällen zahlen Fluggesellschaften aber die Listenpreise, Rabatte sind an der Tagesordnung. Sie richten sich oftmals nach der Grösse des Auftrags.
Gleichzeitig hat Boeing weiterhin Probleme mit seinem Prestigeobjek. So müssen die Fluggesellschaften in aller Welt noch länger auf den neuen Langstrecken-Jet 787 «Dreamliner» warten. Der US-Hersteller gab am Dienstag bekannt, dass sich die Erstauslieferung auf das dritte Quartal verschiebt. Das ist mehr als drei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan.
Brand in der Bordelektronik
Boeing beklagte von Anfang an massive Probleme mit den eingesetzten Verbundmaterialien sowie mit unzuverlässigen Zulieferern. Zuletzt hatte ein Brand in der Bordelektronik einer Testmaschine das gesamte Programm zurückgeworfen. Nun soll die Stromversorgung überarbeitet und eine neue Kontrollsoftware eingespielt werden.
Boeing will auf jeden Fall neuerliche Enttäuschungen bei den Fluggesellschaften vermeiden. «Wir haben etwas Luft eingeplant», sagte «Dreamliner»-Programmchef Scott Fancher. Vier der sechs Testmaschinen sind bereits wieder flugbereit, die verbleibenden zwei Maschinen sollen in den kommenden Tagen abheben.
Die andauernden Verzögerungen hatten Boeing bereits einen Milliardenbetrag gekostet. Das Ergebnis des abgelaufenen Jahres solle aber nicht nennenswert in Mitleidenschaft gezogen werden, teilte Boeing mit. Der Airbus-Rivale legt seine Bilanz am 26. Januar vor.
SDA/jak
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