ABB-Umbau in Genf bedroht 150 Stellen
Eine Restrukturierung von ABB Sécheron könnte zu zahlreichen Entlassungen führen. Die Konzernleitung rechtfertigt den Schritt mit dem internationalen Druck.

Der ABB-Konzern will seinen Standort in Genf nicht schliessen, aber Restrukturierungen vornehmen. Nach Angaben einer mit dem Dossier vertrauten Quelle vom Montag sollen etwa 100 Stellen betroffen sein. Hinzu kommen sollen 50 Temporär-Arbeitsplätze.
Wie die Quelle weiter preisgab, sollen die Stellen bei ABB Sécheron über zwei Jahre verteilt abgebaut werden. Der Bahn-Markt sei wegen der Konkurrenz aus China in einer komplizierten Lage, hiess es. Auf die Preise drücke auch die Annäherung wichtiger Akteure der Branche in Europa.
Festhalten am Standort
Gerüchte um eine Verlagerung von bis zu 180 Stellen von ABB Sécheron nach Polen gibt es schon länger. Eine zweite Quelle bestätigte am Montag, dass von der Restrukturierung 150 Arbeitsplätze betroffen seien, darunter 50 Temporärstellen. Eine Konsultationsfrist sei am Laufen. Komme es zu Entlassungen, gebe es «soziale Massnahmen».
ABB Sécheron soll am Standort Genf festhalten. Die mit dem Dossier vertraute Quelle gab an, dass das Projekt für den Elektro-Bus TOSA für die Genfer Verkehrsbetriebe (TPG) nicht in Frage gestellt sei. In Genf bleiben sollen unter anderem die Forschung und die Produktionslinie für kleine Serien.
Werkchef überraschend zurückgetreten
Am vergangenen Dienstag protestierten angesichts der Gerüchte über Verlagerungen ins Ausland rund 130 Beschäftigte von ABB Sécheron mit einer Kundgebung und Arbeitsniederlegungen und kritisierten mangelnde Kommunikation des Managements. Zuvor war der Chef des Genfer Werks, Jean-Luc Favre, überraschend zurückgetreten.
Die Gewerkschaft Unia gab vergangene Woche bekannt, dass ABB für Montag ein Treffen zwischen Arbeitnehmervertretern und den ABB-Personalverantwortlichen angesetzt habe. In der Genfer ABB-Fabrik arbeiten rund 250 Mitarbeiter, davon rund 50 Temporär-Angestellte.
SDA/chi
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