«Abstieg? Ich denke nicht daran!»
Ein Schweizer Goalie kämpft in der Premier League gegen die Relegation – und ist trotzdem zufrieden mit sich.

Wie hat ihn das gewurmt. Wie hat er lange gebraucht, um das zu verarbeiten. 0:2 gegen Sunderland, 0:2 gegen einen bereits feststehenden Absteiger. «Wir haben uns keinen Gefallen getan damit», sagt Eldin Jakupovic. Der 32-Jährige, gross geworden im Glarnerland, ist Goalie bei Hull City – und mit seiner Mannschaft in akuter Relegationsgefahr.
Im ungünstigsten Fall ist das Schicksal besiegelt, wenn Hull bei Crystal Palace (Sonntag, 13.00) verliert und Swansea gleichzeitig bei Sunderland gewinnt. «Abstieg?», fragte Jakupovic, «ich denke nicht daran!» Allerdings ist ihm sehr wohl bewusst, dass eben dieses 0:2 vom vergangenen Samstag die Ausgangslage erschwert hat: «Wir brauchen fremde Hilfe, um den Ligaerhalt doch noch zu schaffen. Aber ich muss mich trotzdem nicht mit Dingen befassen, die noch nicht Tatsache sind.»
Die Saison hatte für den Aufsteiger aus dem Nordosten Englands mit zwei Siegen günstig begonnen, aber die Euphorie verflog zusehends. Als Hull am 30. Dezember die 19. Premier-League-Partie bestritt und damit die Hälfte des Meisterschaftspensums hinter sich hatte, lag die Mannschaft nach dem 2:2 gegen Everton an vorletzter Stelle. Und Jakupovic, der in den ersten fünf Runden im Tor gestanden hatte, war nur Zuschauer.
«Woche für Woche eine enorme Herausforderung»
Das änderte sich erst, als der Club auf die sportliche Misere reagierte und den Trainer austauschte. Der Portugiese Marco Silva übernahm von Mike Phelan. Und Jakupovic rückte wieder zur Nummer 1 auf. Auf 21 Einsätze hat er es bislang gebracht, und wenn er über seine Leistungen redet, sagt er: «Die Reaktionen aus dem Umfeld waren positiv, und ich bin selber auch zufrieden mit mir.» Nur hat das nicht entscheidend geholfen, um sich aus der Gefahrenzone der Tabelle zu verabschieden: «Wir haben einige Spieler im Kader, die es sich nicht gewöhnt sind, gegen den Abstieg zu kämpfen.»
Jakupovic besitzt einen Vertrag bis 2018, der auch Gültigkeit hat, falls sich der Sturz in die Zweitklassigkeit nicht mehr verhindern lässt. In England würde der Goalie gerne bleiben, natürlich am liebsten in der Premier League, «weil das die beste Liga der Welt ist – viele der weltbesten Spieler sind hier. Und für einen relativ kleinen Club wie Hull ist das Woche für Woche eine enorme Herausforderung.»
Eine desaströse Auswärtsbilanz
Nun geht es am Sonntag nach London zu Crystal Palace. Und in der Fremde antreten, das ist nicht eben die Lieblingsdisziplin von Hull City. Lediglich sechs Punkte sind bislang zusammengekommen, bloss zwei in diesem Jahr. «Wir haben noch eine Möglichkeit, diese Statistik etwas zu schönen», sagt Jakupovic. Die Vorbereitung auf den vorletzten Spieltag wird sein wie jede andere auch: «Wir wissen alle, was zu tun ist. Wir sind es uns gewohnt, dass unser Weg schwieriger ist als der anderer Mannschaften.»
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