Acht Explosionen töten im Irak 48 Menschen
In einer koordinierten Anschlagsserie gingen in Bagdad mindestens acht Bomben hoch. Betroffen waren vor allem schiitische Stadtteile. Im Norden Iraks wurde der Polizeichef in seinem Haus erschossen.

Bei einer neuen Serie von Anschlägen im Irak sind am Mittwoch mindestens 49 Menschen getötet worden. Am Morgen wurde die Hauptstadt Bagdad von mindestens acht Explosionen erschüttert, wobei sich die Anschläge in überwiegend schiitischen Vierteln ereigneten, wie Rettungs- und Sicherheitskräfte mitteilten.
Bei weiteren Schiessereien in Bagdad, Mossul und bei Bakuba wurden zwölf Menschen getötet. Die offenbar koordinierte Serie von Bombenanschlägen begann gegen 7.30 Uhr in meist mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtteilen Bagdads.
Im zentralen Geschäftsviertel Karrada explodierte eine Autobombe in der Nähe eines Gebäudes, in dem sich schiitische Gläubige anlässlich der Trauerfeiern für Imam Hussein zur Ausgabe von kostenlosem Essen versammelt hatten. Auch in dem sunnitischen Viertel Adhamijah ging eine Bombe hoch.
Im November 300 Menschen getötet
Insgesamt wurden in Bagdad 36 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt. Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Derartige koordinierte Attentate werden jedoch häufig von militanten sunnitischen Gruppen mit Verbindung zum Terrornetzwerk al-Qaida verübt.
Seit Jahresbeginn hat die konfessionell motivierte Gewalt im Irak erneut deutlich zugenommen: Mit den Anschlägen vom Mittwoch stieg die Zahl der Gewaltopfer im November auf mehr als 300. Seit Januar starben in dem Konflikt nach amtlichen Angaben landesweit mehr als 5700 Menschen.
Polizeichef getötet
Bei einem Angriff im sonst ruhigen Sulaimanijah in der autonomen Kurdenregion im Norden wurde der Sicherheitschef des irakischen Präsidenten Dschalal Talabani, Oberst Sarwat Raschid, in seinem Haus erschossen. Die drei Angreifer hätten ihm vor den Augen seiner Frau drei Mal in den Kopf geschossen, sagte ein Polizeisprecher.
Talabani erholt sich seit fast einem Jahr in Deutschland von einem Schlaganfall. Raschid, der seit 1994 der Chef von Talabanis Leibwächtern war, sollte demnächst zu ihm nach Deutschland reisen.
Ministerpräsident Nuri al-Maliki bat in Washington um Unterstützung im Kampf gegen extremistische Gruppen. Seine Gegner machen ihn jedoch selbst mit für die Gewalteskalation verantwortlich. Für den 30. April sind im Irak Parlamentswahlen geplant. Weite Bevölkerungsteile klagen über Stromunterbrechungen, fehlendes Trinkwasser und Korruption.
SDA/chk
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