Acht spezielle Chasselas, die zu trinken sich lohnt
Steigen wir ein mit einem schäumenden Chasselas aus der Waadt: Der Tourlouron 2019 von der Domaine Wannaz in La Côte ist ein frischer Spasswein («pétillant»), der Noten von Quitte und Birne zeigt, er wirkt trotz seiner Restsüsse alles andere als klebrig. Perfekt für den Sommerapéro, auch dank zurückhaltender 6,5Prozent Alkohol (18Fr.).
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In Saint-Blaise NE produziert Dimitri Engel den L'Invisible 2018, einen Chasselas, der im Barrique gereift hat. Das Resultat? Caramel und Apfeltarte in der Nase, am Gaumen viel Frucht (Kiwi, Pfirsich). Erinnert aromatisch an fassgereiften Chardonnay, ist aber weniger überladen und leichter. (15Fr.) Auch empfehlenswert ist Engels trockener (!) Schaumwein L'Espiègle nach traditioneller Methode (23Fr.).
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Passionsfrucht und Ananas im Bouquet? Der Agénor 2018 von La Capitaine (La Côte VD) reift sechs Monate in Tonamphoren. Jeder, der schon «schwierige» Naturweine getrunken hat, wird mit diesem druckvollen, mineralischen Tropfen – ein Premier Grand Cru! – wieder ins Boot geholt (24Fr.).
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Chasselas geht auch munter und unkompliziert, dafür stehen die unfiltrierten Weine («non filtré») aus Neuenburg, die bereits im Januar nach der Ernte auf den Markt kommen. Wir mögen die Demeter-zertifizierten Weine von Jean-Pierre Kuntzer, so auch den Non Filtré 2019 (13Fr.): zitronig in der Nase, dank der Hefe sehr mundfüllend; kräftige Aromen von Grapefruit, gelbem Apfel und Banane im langen Nachhall. Wieso gibt es diesen Weinstil nicht im Kanton Waadt? Vom gleichen Gut kommt der Vieilles Vignes 2017. Er beweist, dass guter Chasselas durchaus nicht im ersten Jahr nach der Ernte getrunken werden muss. Riecht wie ein Blumenstrauss, zeigt mineralische Noten im Finale (18Fr.).
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Fendant wird der Chasselas im Wallis genannt. Und den gibts besonders gehaltvoll bei Marie-Thérèse Chappaz in Fully VS. Der Coteaux de Plamont 2018 von der biodynamischen Winzerin vereint Blumigkeit und Frucht (Grapefruit, Holunder) in der Nase, im Mund dann Kraft und Trinkfluss (24Fr.). Grossartig!
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Ein Preis-Leistungs-Hammer ist der Genfer Chasselas de Dardagny 2019 von Les Hutins. Mandarine und Lindenblüte in der Nase, modern und rund am Gaumen – so spricht man junge Weintrinker an (9.50Fr.).
Verkostet von Daniel Böniger
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