Actavis soll von US-Konzern Watson gekauft werden Übernahmeverhandlungen offenbar kurz vor Abschluss
Steinhausen ZG Die Generikabranche steht laut Branchenkreisen unmittelbar vor einer weiteren milliardenschweren Übernahme.
Der Verkauf des Medikamenteherstellers Actavis mit Sitz in der Schweiz an den US-Konzern Watson solle noch am (heutigen) Mittwoch bekannt gegeben, berichteten mehrere Medien. Die Verhandlungen befänden sich in der Schlussphase, wobei es allerdings zu Verzögerungen gekommen sei, sagte eine mit den Plänen vertraute Person der Nachrichtenagentur sda. Eine für den Mittag in Aussicht gestellte Medienkonferenz am Flughafen Zürich wurde wieder abgesagt. Dabei gehe es um einen Milliardendeal in der Pharmabranche, hiess es. Der Kaufpreis liege voraussichtlich bei über 5 Milliarden Franken, berichteten Medien. Mit dem Kauf von Actavis würden die Amerikaner nach Daten des Pharmadatenanbieters IMS Health zur weltweiten Nummer vier der Generikabranche aufsteigen. Konkurrenz für Sandoz Durch die breitere Aufstellung könnte Watson stärker mit den beiden Top-Firmen der Branche, dem israelischen Konzern Teva und der Novartis-Tochter Sandoz, konkurrieren. Beide hatten in den vergangenen Jahren Milliarden-Übernahmen gestemmt. Seit einigen Jahren findet ein Konzentrationsprozess unter den Herstellern von Medikamentenkopien statt. Die Unternehmen wollen auf diesem Wege Grössenvorteile gewinnen. Actavis war 1956 in Island als Einkaufsverband gegründet worden. 1960 wurde die Arzneimittelproduktion für die Insel im Nordatlantik aufgenommen. 1981 begann die Lohnherstellung für internationale Pharmakonzerne. Seit der Jahrtausendwende setzte eine kräftige Expansion ein. Von 57 Millionen Euro Umsatz und 146 Angestellten im Jahre 1999 wuchs Actavis auf 1,8 Milliarden Euro Umsatz und über 10'000 Mitarbeiter im Jahre 2010. Mittlerweile ist Actavis in über 40 Ländern rund um den Globus tätig. Hauptsitz in Schweiz verlegt Anfangs vergangenen Jahres verlegte Actavis den Hauptsitz nach Steinhausen im Kanton Zug. Für Steinhausen sprachen wohl die attraktiven Steuern, die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal, die Nähe des Flughafens sowie die internationale Gemeinschaft, die sich im Kanton Zug wohl fühlt. In der Schweiz arbeiten derzeit gut 150 Angestellte. Beteiligt am Deal sei die Deutsche Bank, die der grösste Gläubiger von Actavis sei, hiess es weiter. Die Bank hatte im vergangenen Jahr wegen Actavis Abschreibungen von 407 Millionen Euro verschmerzen müssen. Das Geldhaus hatte 2007 die Akquisition der damals noch isländischen Firma durch den Milliardär Björgolfur Thor Björgolfsson finanziert.
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