Ägypten klagt den Islam-Film-Regisseur an
Der von gewalttätigen Protesten begleitete Mohammed-Film ruft die ägyptische Justiz auf den Plan: Der Generalstaatsanwalt hat Haftbefehl gegen den Regisseur und sechs weitere ägyptische Kopten erlassen.

Der Generalstaatsanwalt Ägyptens liess am Dienstag Haftbefehle gegen den mutmasslichen Regisseur des islamfeindlichen Mohammed-Films, Nakoula Basseley Nakoula, den US-Prediger Terry Jones und sechs ägyptische Kopten ausstellen.
Den Angeklagten werde vorgeworfen, der nationalen Einheit geschadet, den Islam beleidigt und öffentlich angegriffen sowie falsche Informationen verbreitet zu haben, teilte das Büro des Staatsanwalts mit. Ihnen drohe die Todesstrafe.
Anklage mit symbolischer Bedeutung
Der in Südkalifornien lebende Nakoula ist inzwischen gemeinsam mit seiner Familie untergetaucht. Der islamfeindliche Pastor Jones wurde nach eigenen Angaben von Nakoula kontaktiert, um für das Schmähvideo zu werben. Unter den Angeklagten ist auch der konservative koptische Christ Morris Sadek, der auf seiner Webseite für den Film «Die Unschuld der Muslime» warb, in dem der Prophet Mohammed lächerlich gemacht wird. Inwieweit die anderen fünf Beschuldigten mit dem umstrittenen Video in Verbindung stehen, war zunächst unklar.
Das Vorgehen der ägyptischen Justiz hat hauptsächlich symbolische Bedeutung, da sich die sieben angeklagten Männer und eine Frau wohl ausser Landes aufhalten. Der ultrakonservative salafistische Anwalt Mamdu Ismail würdigte den Schritt der Generalstaatsanwaltschaft dennoch. Auch wenn den acht in Abwesenheit der Prozess gemacht werden würde, werde das doch helfen, die öffentliche Empörung abzukühlen, sagte er.
dapd/fko
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