Agulhas-Strom wurde «sträflich» vernachlässigt
Wissenschaftler entdeckten einen Klimaeffekt, der bisher weitgehend ignoriert wurde. Dadurch könnte sich Europa künftig um mehrere Grad erwärmen.
Es existieren mehrere Theorien über die Klimaerwärmung. Wissenschaftler der US National Oceanic and Atmospheric Administration (Noaa) haben nun ein Naturphänomen entdeckt, das bisher fast komplett ignoriert wurde: den Agulhasstrom.
Dabei handelt es sich um eine Meeresströmung im südwestlichen Indischen Ozean. Sie fliesst entlang der Ostküste Afrikas nach Süden und transportiert dabei enorme Mengen von Wärme und Salz nach Süden, wie die BBCschreibt.
Leck lässt Wasser in den Ozean
Bisher war lediglich bekannt, dass die Strömung im Indischen Ozean zirkuliert. Wie die Wissenschaftler der Noaa bekannt gaben, habe sich in Südafrika ein Leck gebildet, das Teile des Stroms auch in den Atlantischen Ozean durchlasse. Von der Strömung getrieben, gelangt das Wasser bis nach Nordafrika und weiter nach Europa (siehe Animation).
Die Grösse des Lecks ist variabel, wie die Wissenschaftler berichten, doch die mögliche Auswirkung auf die klimatischen Verhältnisse sei bisher klar unterschätzt worden. Es sei durchaus wahrscheinlich, dass das Wasser die Temperatur in Europa in den nächsten Jahren um mehrere Grad erwärmen könne. Nähere Angaben gaben die Forscher bisher nicht bekannt.
«Dieser Effekt wurde von der Klimaforschung bisher weitgehend übersehen», schreiben Forscher im Magazin «Nature». Es sei auch denkbar, dass der Agulhasstrom einst den Golfstrom kompensieren werde. Die Wissenschaft spekuliert schon lange über ein allfälliges Horrorszenario, dass die Strömung im Atlantik eines Tages komplett versiegen wird und somit das hiesige Klima aus dem Gleichgewicht bringt.
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