Air France will jede zehnte Stelle streichen
Die Airline der Grande Nation steckt in der Krise. Nun sollen über 5000 Stellen abgebaut werden – ohne Entlassungen. Bringt das keine Besserung, will der Konzern schwereres Geschütz auffahren.

Die krisengebeutelte französische Fluggesellschaft Air France will bis Ende 2013 jede zehnte ihrer knapp 50'000 Stellen streichen. Bis Dezember 2013 sollten 5122 Stellen wegfallen, ohne dass Kündigungen ausgesprochen werden, teilte das Unternehmen in Paris mit. Der Stellabbau sei unausweichlich. Kündigungen sollten allerdings vermieden werden. Die Unternehmensführung um Alexandre de Juniac erwartet, dass allein rund 1700 Arbeitsplätze durch natürliche Fluktuation frei werden und gestrichen werden können.
Die restlichen rund 3400 Stellen sollen wegfallen, indem Mitarbeiter mit Abfindungen vorzeitig in Ruhestand gehen, Teilzeit arbeiten oder freiwillig das Unternehmen verlassen. Betroffen ist vor allem das Bodenpersonal mit rund 2000 Stellen, aber auch 450 Pilotenstellen sollen wegfallen. Falls das Unternehmen 2014 das Ziel verfehlt, um 20 Prozent effektiver zu werden, sollen dem Sparplan zufolge Kündigungen ausgesprochen und Flugverbindungen gestrichen werden.
Gewerkschaften mit Vorbehalt
Die Gewerkschaften müssen dem bis 2015 angelegten Plan bis Ende Juni noch zustimmen. Ihnen reicht allerdings der nur bis Ende 2013 zugesagte Verzicht auf Kündigungen nicht. «Wir wollen eine formelle Verpflichtung über die ganze Zeit des Plans», sagte ein Vertreter der Gewerkschaft CFDT.
Air France steht wegen der stark gestiegenen Treibstoffpreise und des harten Konkurrenzkampfes in der Branche seit längerem unter Spardruck. Der Mutterkonzern Air France-KLM verlor allein im vergangenen Jahr unter dem Strich mehr als 800 Millionen Euro.
Drastische Einschnitte
Ein konzernweites Sparprogramm soll nun die Kosten bis Ende 2014 drastisch senken und die Schulden um 2 Milliarden auf dann 4,5 Milliarden Euro reduzieren. Dauerhaft soll das gesamte Unternehmen um 20 Prozent effizienter arbeiten. Falls das Unternehmen 2014 dieses Ziel verfehlt, sollen dem Sparplan zufolge Kündigungen ausgesprochen und Flugverbindungen gestrichen werden.
Bereits im Mai hatte Air France angekündigt, die Flugzeugflotte drastisch zu verkleinern und in den nächsten zweieinhalb Jahren 34 der zuletzt 148 Kurz- und Mittelstreckenmaschinen aus dem Verkehr zu ziehen. Ausbaupläne gibt es hingegen für die Tochter Transavia France, die im Billigsegment aktiv ist. Diese soll ab 2013 mehr Flüge anbieten.
Air France beschäftigte als grösste Konzerntochter von Air France- KLM 2011 rund 58'000 Personen. Die Pläne zum Stellenabbau beziehen sich nach Angaben der Fluggesellschaft auf die gut 49'300 Mitarbeitenden, die unter französischem Vertrag arbeiten.
AFP/ami
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