Airbus ist «mit em Velo da»
Europas grösster Flugzeugbauer hat schon das fensterlose Cockpit zum Patent angemeldet. Der jüngste Wurf sind an Fahrradsättel erinnernde Stehplätze für Passagiere.
Immer mehr Passagiere in gleich grosse Flieger zu stecken, scheint für viele Airlines momentan das Ziel Nummer eins zu sein. Und die Flugzeugbauer legen sich ins Zeug, das durch neue Flieger wie die spezielle Boeing 737 Max oder Innovationen zu fördern. Auch wenn Stehplätze, wie sie einst Ryanair-Chef Michael O'Leary vorschlug, noch ein paar Jahre entfernt sind – die neuste Patentanmeldung von Airbus zielt in die Richtung. Sie sieht vor, Passagiere auf eine Art Fahrradsattel zu setzen. So sollen mehr Reisende im Flugzeug Platz finden.
«Um die Anzahl der Sitze in der Kabine zu maximieren, muss man den Platz pro Passagier reduzieren», heisst es in der Anmeldung. Man ziele daher darauf, die Masse eines Sitzes so klein wie möglich zu halten. Das wird gemäss der Patentanmeldung erreicht, indem man Sitze an einer vertikalen Stange befestigt, die aussehen wie eine Art Fahrradsattel.
Anschnallen nicht vorgesehen
Die Konfiguration lasse sich je nach Bedürfnis anpassen, heisst es in der Anmeldung weiter. Wenn einer der Sitze unbenutzt ist, dann lässt er sich hochklappen. Und einen Komfortvorteil hat die Erfindung gegenüber aktuellen Designs tatsächlich: Es gibt keinen Kampf mehr um die Armlehne, jeder Passagier hat zwei davon zur Verfügung. Offen bleibt allerdings die Frage, wie die Passagiere sich anschnallen sollen, falls es zu Turbulenzen kommt.
Es ist nicht das erste kuriose Patent, mit dem Airbus dieser Tage Aufmerksamkeit erregt. Erst gerade meldete der Flugzeugbauer ein Patent an, welches ein Cockpit ohne Fenster ermöglichen soll. Durch ultrahochauflösende Bildschirme würde den Piloten die Aussenwelt vorgegaukelt. So könnten sie rein theoretisch sogar im Frachtraum sitzen und das Flugzeug könnte man aerodynamischer bauen.
Relevanz unklar
Ob die kuriosen Entwicklungen tatsächlich in die Tat umgesetzt werden, ist allerdings nicht klar. Mit den Patenten versuchen die Hersteller, sich auf mögliche Entwicklungen in der Branche so vorzubereiten, dass sie im Zweifel die ersten sind, die sie umsetzen können. «Viele Patente werden nie wirklich angewendet», sagt eine Airbus-Sprecherin gegenüber der «Los Angeles Times». «Aber für den Fall, dass die Idee irgendwann relevant wird, wollen wir, dass unsere Arbeit geschützt ist.»
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Aerotelegraph.com/lf
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