Airbus zwischen den Fronten
Der Streit zwischen der EU und China über den Emissionshandel in der Luftfahrt könnte den europäischen Flugzeugbauer Airbus laut einem Pressebericht einen lukrativen Auftrag kosten.

Die chinesische Hong Kong Airlines steht laut einem Bericht der «South China Morning Post» vom Donnerstag unter Druck, den Auftrag über die Lieferung von zehn Airbus A380 zu stornieren. «Wir können nicht etwas tun, das gegen das Interesse unseres Landes ist», zitierte das Blatt den Chef der Airline, Yang Jianhong.
Airbus: Stornierung liegt nicht vor
Ein Airbus-Sprecher in Singapur sagte zu AFP, bisher gebe es keine Änderung des Auftrags für den Riesenflieger A380. Der Auftrag hat laut dem Blatt einen geschätzten Katalogwert von 3,8 Milliarden Dollar. Das erste der zehn Flugzeuge sollte demnach 2015 an Hong Kong Airlines geliefert werden.
Seit 1. Januar müssen Airlines, wie schon seit Jahren die Industrie, für jede Tonne ausgestossenen Klimagases CO2 Verschmutzungszertifikate haben. Den Grossteil erhalten sie umsonst, doch eine gewisse Menge müssen sie erhandeln. Dies gilt für alle Flüge, die in der EU starten und landen. So sollen die Airlines dazu gebracht werden, ihre Emissionen zu senken oder zumindest für die Umweltverschmutzung zu zahlen.
Oppositon in zahlreichen Nationen
Der europäische Emissionshandel (ETS) sorgt seit Monaten für heftigen Streit – unter anderem mit China, den USA und Russland. Die Länder machen beispielsweise geltend, dass die Emissionen für jeweils den gesamten Flug berechnet werden und nicht nur für die Strecke über EU-Gebiet.
Bei einem Treffen von 29 Gegnerländern in Moskau hatten die Teilnehmer in der vergangene Woche zugesagt, ihren nationalen Fluglinien die Abgabe zu verbieten, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Mittwoch berichtete. Laut der EU-Kommission erfüllen bisher auch die chinesischen Airlines alle Verpflichtungen aus dem ETS.
AFP/raa
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