Aleppo stirbt
In der umkämpften syrischen Stadt leiden Hunderttausende Zivilisten. Einer von ihnen ist Mahmoud. Auf Nachrichten antwortet er nicht mehr. Vielleicht ist er tot.

Mahmoud hat sich einen sarkastischen Humor bewahrt, trotz der Bomben und Granaten, die einschlagen rund um sein Haus. Mahmoud wohnt in Aleppo, im Viertel Salaheddin, im Osten der Stadt, der von Rebellen kontrolliert wird. «Sorry, gleiche Scheisse wie gestern», schreibt er am Samstag auf die Frage, wie seine Nacht war – und schickt ein grinsendes Smiley hinterher. «Die Situation hier ist miserabel.» Am Tag zuvor seien sieben Bomben und Raketen in der Nachbarschaft explodiert, abgefeuert von der Luftwaffe des Regimes und russischen Kampfjets. Am Morgen habe eine Fassbombe seine Strasse getroffen, Soldaten rollten sie aus einem Hubschrauber. Mehr als 100 Zivilisten harrten hier noch aus, sagt er.