«Allergische Reaktionen sind oft psychisch bedingt»
Joggen gehen, wenn die Pollen fliegen, rät Beda Stadler allen «Heuschnüppelern». Der bekannte Berner Immunologieprofessor über Kreuzreaktionen, den Sozialstatus von Allergikern und – natürlich – homöopathische Globuli.

Herr Prof. Stadler, leiden Sie an Heuschnupfen? Ja. Ich bin allergisch gegen verschiedene Gräser- und Baumpollen. Meine Allergien nehme ich nicht wichtig, aber mich interessiert, warum nur so wenige Eiweisse in der Natur Allergene sind. Seit ein paar Jahren arbeiten wir hier am Institut an dieser Frage, nun hat sich das Rätsel gelöst.
Das ist bekannt. Ja, aber interssanterweise kommen diese Eiweissverbindungen in identischer Form auch in anderen Oganismen vor, in Früchten, Nüssen usw. So kommt es zu Kreuzreaktionen, ebenfalls ein bekanntes Phänomen und nicht neu. Dank Bioinformatik konnten wir nun das «Motiv» charakterisieren, das in einem solchen Allergen steckt. In einer Arbeit, die eben erschienen ist, konnten wir zeigen, dass die Kreuzreaktion eines solchen «Motivs» oder Musters wesentlich grösser ist, als man je angenommen hat. Praktisch heisst dies, dass es jetzt möglich ist vorauszusagen, gegen was man allenfalls auch noch reagieren würde.