Alles bleibt Merkel
Der Wahlkampf geht zu Ende. Am Sonntag wird die Kanzlerin wiedergewählt. Hätte man sich die monatelange Aufregung nicht besser gleich gespart?

Für einen guten Demokraten gehört es sich nicht, den Sinn einer Wahl anzuzweifeln. Wahlen sind der Markenkern, das Hochamt der Demokratie. Sie unterscheiden uns im Westen von Nordkorea, China oder der DDR. Gottlob gibt es sie. Gleichwohl bestehen Zweifel, ob die Bundestagswahl vom Sonntag wirklich mehr ist als eine Übung um der Übung willen. Denken wir es vom Ende her, vom Resultat: Wenn nicht noch ein politisches Wunder geschieht, wird Angela Merkel wiedergewählt. Spannend ist höchstens die Frage, ob es der Kanzlerin noch einmal reicht, mit der FDP zu regieren. Sonst muss halt die SPD als Juniorpartner ran. Für eine kleine Sensation könnte die Alternative für Deutschland sorgen mit einem Einzug ins Parlament. In Umfragen kratzen die Eurogegner an der 5-Prozent-Hürde.