Alpiq-Chef warnt vor Stromrechnungen von 6000 Franken
Die Schweiz könne nicht auf Atomenergie verzichten, sagt Giovanni Leonardi, Chef des grössten Stromkonzerns der Schweiz. Volkswirtschaftlich sei dies nicht zu verkraften.

Der Chef des grössten Schweizer Stromkonzerns Alpiq, Giovanni Leonardi, hält am Bau eines weiteren AKW fest. «Mit neuen KKWs gehen wir sicher vors Volk», sagt er in einem Interview mit der Zeitung «Der Sonntag». Allerdings werde der politische Prozess für neue KKW «nun sicher länger dauern». Doch er sei überzeugt, dass die Kernenergie weiterhin eine wichtige Rolle spielen werde. Das Vertrauen der Bevölkerung werde zurückkehren. «Wir sind nun verständlicherweise von den Bildern aus Fukushima geprägt. Aber in fünf oder mehr Jahren muss das nicht mehr so sein.»
Leonardi warnt zudem vor den hohen Stromkosten bei einem Atomausstieg: «Eine vierköpfige Familie müsste 6000 Franken pro Jahr bezahlen – über höhere Strompreise respektive verteuerte Produkte und Dienstleistungen.» Das entspricht einer Vervierfachung im Vergleich zu heute. Würde man voll auf Wind umstellen, zahlte der Kunde zwei- bis dreimal mehr wie heute, sagt Leonardi. Bei Solarenergie betrage der Faktor acht bis zehn.
«Das können die Haushalte gar nicht verkraften»
Heute zahlten die Konsumenten für den Strom aus der Kernkraft insgesamt fünf Milliarden Franken pro Jahr. «Steigen wir auf erneuerbare Energien um, verteuert sich der Energieanteil am Strompreis um den Faktor 3 bis 10. Das könnten die Haushalte und Unternehmen gar nicht verkraften», so Leonardi. Die Stromrechnung der privaten Haushalte würde sich bei einem Ausstieg massiv verteuern.
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