Alstom: VR-Präsident schliesst mehr Entlassungen nicht aus
Das Ausmass des Stellenabbaus beim Schweizer Ableger von Alstom ist noch nicht sicher. Ursprüngich war von 750 Entlassungen die Rede gewesen.

Die bisher kommunizierte Zahl von 750 Jobs ist laut Verwaltungsratspräsident Andreas Koopmann «das ungefähre Maximum». Gegenüber der Zeitung «Sonntag» wollte er nicht garantieren, dass es dabei bleibt.
«Wir müssen jetzt mit den Sozialpartnern die besten Lösungen ausarbeiten», sagte Koopmann, der auch als Vizepräsident des Industrieverbands Swissmem amtiert. «Über genaue Zahlen werden wir mit den Sozialpartnern auf europäischem und danach auf schweizerischem Niveau verhandeln.»
Zur Zahl allfälliger Entlassungen wollte er sich ebenfalls nicht konkret äussern: «Wir hoffen, dass es so wenige wie möglich sind.» Der französische Alstom-Konzern beschäftigt in den Schweizer Werken in Baden und Birr derzeit rund 6200 Personen. Der geplante Abbau betrifft den Bau von Turbinen für Kohle- und Gaskraftwerke.
Unsichere Aussichten
Gegen die Forderung der Aargauer Kantonsregierung, die Möglichkeit von Kurzarbeit ernsthaft zu prüfen, hat Koopmann nichts einzuwenden: «Wir haben bereits im Februar in Birr Kurzarbeit bei 40 Personen eingeführt. Diese könnte ausgeweitet werden, sofern die Marktaussichten längerfristig gut sind.»
Hier sind Zweifel angebracht: Die Marktaussichten in den USA und in Europa seien «nicht gut», räumte Koopmann ein. Der Stromverbrauch sei weltweit zurückgegangen. Und der Bau von neuen Kraftwerkanlagen habe in den USA und Europa um 40 bis 50 Prozent abgenommen. «Wir gehen davon aus, dass sich dieser Markt erst in mehreren Jahren wieder erholen wird.»
Gerade weil der Schweizer Alstom-Ableger stark bei den Gas- und Kohlekraftwerk-Anlagen sei, falle hierzulande der Stellenabbau so hoch aus, erklärte Koopmann. Für den französischen Mutterkonzern habe die Schweiz aber nicht an Bedeutung verloren. «Für Forschung und Entwicklung sind die hiesigen Standorte sehr wichtig.»
«Bin keine Marionette von Paris»
Koopmann verwahrte sich gegen den Vorwurf, er sei eine «Marionette von Paris». Das sei «absolut nicht der Fall». «Ich werde regelmässig informiert und habe direkten Zugang zu den Direktionsmitgliedern. Ich habe gute Beziehungen zur Konzernebene aufgebaut, und die Schweiz ist in Paris sehr respektiert.»
Koopmann verwies darauf, dass vor Alstom schon die BBC und die ABB schwierige Zeiten durchlebt hätten und meinte zuversichtlich: «Wir werden auch diesen Sturm überleben.»
SDA/pbe
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch