«Am Ende fehlte mir einfach die Kraft»
Stanislas Wawrinka scheidet am French Open in den Achtelfinals aus. Er unterliegt dem Franzosen Jo-Wilfried Tsonga 4:6, 6:7, 6:3, 6:3, 4:6.

Mit einem 2:4-Rückstand im fünften Satz war Stanislas Wawrinka am Sonntagabend ins Hotel zurückgefahren. 15 Stunden später kehrte er mit grossem Tatendrang zurück auf den Court Philippe Chatrier. Seinem Gegner nahm er gleich bei erster Gelegenheit den Aufschlag ab und glich etwas später zum 4:4 aus. Er spielte stark, offensiv und schien auch noch das Momentum auf seine Seite gezwungen zu haben.
Doch Tsonga, mit dem Wawrinka gut befreundet ist, zeigte mentale Ressourcen und spielerische Qualitäten. Bei 5:4 erspielte er sich einen ersten Matchball, den Wawrinka abwehren konnte, dann hatte der Schweizer zwei Bälle zum 5:5, die er gegen den gut verteidigenden Tsonga mit Fehlern vergab. Es war schliesslich der Schlag der Partie, ein herrlicher Passierball, der dem Einheimischen einen zweiten Matchball bescherte. Diesmal liess er sich die Chance nicht entgehen.
15 Stunden waren zu viel
Eine halbe Stunde nachdem Wawrinka den Court betreten hatte, verliess er ihn wieder unter Tränen. «Es Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Und in diesem Moment fiel der ganze Druck von mir und die Müdigkeit machte sich bemerkbar», erklärte der Schweizer. Zum dritten Mal in Folge musste er sich in Roland Garros im Achtelfinal geschlagen geben. In den letzten beiden Jahren war er jeweils klar an Roger Federer gescheitert. Diesmal standen die Chancen für einen Vorstoss unter die letzten acht gegen Tsonga deutlich besser.
Den früheren Australian-Open-Finalisten aus Le Mans hatte Wawrinka im letzten Jahr nach einem Zweisatzrückstand bezwungen. Und vorgestern schien sich das Szenario zu wiederholen. Der Marathonmann aus St-Barthélemy verlor den ersten Satz 4:6 und den zweiten nach drei nicht genutzten Satzbällen im Tiebreak. Dann folgte die Aufholjagd. Doch bereits Ende des vierten Satzes zeigte sich, dass Tsonga im Gegensatz zum letzten Jahr keinen physischen Einbruch erleiden würde.
Im entscheidenden Umgang war Tsonga am Sonntag der sicherere und etwas aktivere Spieler gewesen. Am Montag war er dann schlicht und einfach der glücklichere, der im richtigen Moment den schönsten Schlag der Partie hervorzauberte. Mit etwas Distanz zur Niederlage war Wawrinka mit seinem Turnier zufrieden: «Bis auf die erste Runde habe ich gut gespielt. Am Ende fehlte mir einfach ein wenig die Kraft, ich war nicht mehr so reaktionsschnell.» 15 Stunden stand er während der vier Runden auf dem Court.
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