Corona-Tagebuch aus einem isolierten Altersheim«Am nächsten Morgen liegt sie tot im Bett»
Ein Zürcher Altersheim muss sich drei Wochen lang von der Aussenwelt abschotten. Was geht darin vor? Unsere Autorin gibt Einblicke in ein Heim im Ausnahmezustand.
Zwei Wochen lang war das Altersheim von Martin Meier in Isolation. Autorin Brigitt Gloor durfte es trotzdem besuchen.
Foto: Dominique Meienberg
Der graue Dezembernachmittag hat sich über das lange, weisse Gebäude gelegt. Das Alters- und Pflegeheim Abendruh in Uetikon steht inmitten eines parkähnlichen Gartens mit alten Bäumen und Rosen. 49 Rentnerinnen und Rentner verbringen hier ihren Lebensabend. Ich kenne das Haus und den Heimleiter, weil ich hier regelmässig als Teil einer Gruppe von Chorsängerinnen mit den Bewohnenden singe.
