Amerikaner fürchten sich vor Schweizer Schoggi
Kontrolleure der US-Lebensmittelbehörde inspizieren Schweizer Schokoladenbetriebe. Der Grund: Angst vor Bioterrorismus. Chocolatiers äussern Unverständnis.

Chocolatiers der Schweiz werden innerhalb der nächsten Wochen unangenehmen Besuch empfangen, wie die «Handelszeitung» schreibt. Die Beamten der US-Lebensmittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) planen, 21 Schokoladenhersteller zu inspizieren. Auch 18 Käsereien werden ihre Produktion vorzeigen müssen. Diese wurden bereits vor zwei Jahren von der FDA unter die Lupe genommen. Die Zeitung beruft sich bei ihrem Bericht auf ein internes Papier des Bundesamts für Gesundheit.
Die Kontrollen erfolgen aufgrund eines neuen amerikanischen Gesetzes, des Food Modernisation Act. Die Behörden prüfen neu gleich am Herstellungsort die Lebensmittel, die in die USA ausgeführt werden, nicht mehr wie bisher bei der Einfuhr. Dies soll unter anderem helfen, Bioterrorismus zu verhindern. Gemäss der FDA könnten importierte Lebensmittel biologisch, chemisch oder radiologisch kontaminiert sein – und deren Einfuhr gelte es zu verhindern.
Fragen Eigentumsverhältnissen
Schweizer Chocolatiers äussern sich gegenüber der «Handelszeitung» mit Befremden: «Dass eine fremde Behörde in unsere Schweizer Betriebe kommt, ist ungehörig», sagt beispielsweise Daniel Bloch von Chocolats Camille Bloch. Weil die USA ein wichtiger Exportmarkt sind, machen die Produzenten gute Miene zu diesem Spiel: «Die Unternehmen lassen die Inspektionen über sich ergehen, weil sie weiterhin in die USA liefern wollen», sagt Franz Schmid, Direktor des Branchenverbands Chocosuisse, gegenüber der «Handelszeitung».
Wie die «Handelszeitung» schreibt, gehen die Untersuchungen weit über die Hygienevorschriften hinaus: Gefragt werde auch nach Umsätzen, Eigentumsverhältnissen, Mitarbeitern und deren Funktionen sowie nach der Grösse der Firmengebäude. «Wir fragen uns, was der wahre Grund für die FDA-Inspektionen ist», sagt Jacques Gygax zur «Handelszeitung». Der Direktor des Käsereiverbandes Fromarte vermutet, dass auch technische Handelshemmnisse und Importabwehr eine Rolle spielen könnten.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch