Ammann bei Sieg von Wellinger Elfter
Simon Ammann muss lange auf seinen zweiten Sprung warten und wird immerhin Elfter. Andreas Wellinger holt Gold auf der Normalschanze.
Simon Ammann hatte sich sehr lange in Geduld üben müssen, ehe er endlich im Finaldurchgang über den Bakken durfte. Der viermalige Olympiasieger sass mehrere Male auf dem Balken bereit, musste wegen starker Winde jedoch insgesamt zehn Minuten ausharren – und dies bei Minus 11 Grad.
So war es bereits nach Mitternacht Ortszeit, als Ammann schliesslich bei 104,5 m landete. Im ersten Durchgang war er noch einen halben Meter weiter gesprungen. Beide Male kam keine Haltungsnote unter 18,0 in die Wertung für den Schweizer. Gregor Deschwanden zeigte im Vergleich zu den Trainingssprüngen und zur Qualifikation eine Leistungssteigerung und schaffte den Einzug in den zweiten Umgang. Der Luzerner klassierte sich im 29. Rang.
(Der zweite Sprung: Simon Ammann macht das beste aus den Verhältnissen. Video: SRF)
Wellinger von 5 auf 1
Olympiasieger wurde der Deutsche Andreas Wellinger (113,5 m), der Fünfte nach dem ersten Durchgang. Wellinger hatte bereits vor vier Jahren in Sotschi Gold gewonnen, allerdings nicht im Einzel, sondern mit dem Team. Vor einem Jahr in Lahti wurde der 22-jährige Bayer von der Normal- und Grossschanze jeweils WM-Zweiter.
Silber und Bronze gingen an Norweger. Johann André Forfang wurde mit 8,4 Punkten Rückstand auf Wellinger Zweiter. Platz 3 ging an Robert Johansson – dies mit einer Marge von 0,4 Punkten auf Topfavorit Kamil Stoch. Stochs polnischer Landsmann Stefan Hula, nach dem ersten Durchgang in Führung, fiel noch auf Platz 5 zurück.
Ammanns Ärger und Beherrschung
Nach dem Wettkampf konnte man aus den Worten von Ammann hören, dass er sich vor dem Mikrofon beherrschen musste. «Das war schon eine Aufregung, mit der Zeit wurde ich wütend. Aber das hat mir wiederum etwas warm gegeben», erklärte der Toggenburger dem SRF das Hin und Her vor seinem finalen Sprung. «Ich hoffte, dass ich wenigstens noch die Beine bewegen konnte. Nach all dieser Warterei war es nicht einmal ein schlechter Sprung», fasste der vierfache Olympiasieger zusammen. Und er habe auch springen wollen. Bei einem solchen Event würde man eben einfach versuchen, den Wettkampf zu beenden.
Ammann sagte aber auch ganz deutlich: «Es ist eben nur der elfte Platz. Das ist weit weg für meinen Geschmack.»
Skispringen. Normalschanze: 1. Andreas Wellinger (GER) 259,3 (104,5 m/113,5 m). 2. Johann André Forfang (NOR) 250,9 (106/109,5). 3. Robert Johansson (NOR) 249,7 (100,5/113,5).
4. Kamil Stoch (POL) 249,3 (106,5/105,5). 5. Stefan Hula (POL) 248,8 (111/105,5). 6. Daniel-André Tande (NOR) 242,3 (103,5/111,5). 7. Ryoyu Kobayashi (JPN) 240,8 (108/108). 8. Markus Eisenbichler (GER) 240,2 (106/106,5). 9. Richard Freitag (GER) 240,0 (106/102,5). 10. Karl Geiger (GER) 236,7 (103,5/105). 11. Simon Ammann (SUI) 236,6 (105/104,5). 12. Peter Prevc (SLO) 234,3 (98,5/113). 13. Stefan Kraft (AUT) 233,6 (103,5/103). Ferner: 29. Gregor Deschwanden (SUI) 185,3 (99,5/91,5). - 50 klassiert.
Stand nach dem 1. Durchgang: 1. Hula 131,8. 2. Stoch und Forfang, je 125,9. Ferner: 5. Wellinger 124,9. 11. Ammann 119,4. 28. Deschwanden 100,1.
SDA/fal
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