Amokläufer hatte 1300 Schuss Munition dabei
Der Todesschütze von Santa Monica hatte seinen Amoklauf geplant. Der 23-jährige frühere Student hat laut der Polizei «eine Tasche voll geladener Magazine» bei sich getragen.
Es begann als Familientragödie und endete als tödlicher Amoklauf: In Kalifornien hat ein Mann erst Vater und Bruder und dann zwei weitere Menschen erschossen. Am Ende eines grossen Polizeieinsatzes war auch der Täter tot. Das Motiv blieb rätselhaft.
In der Stadt Santa Monica tötete der Mann am Freitag seinen Vater und seinen Bruder. Dann schoss er sich mit einem Sturmgewehr den Weg zum Campus eines Colleges frei. Dabei starben zwei weitere Menschen, mehrere weitere wurden während des Amoklaufs verletzt.
Das College-Gelände wurde abgeriegelt, tausende Menschen hatten Angst. Am Ende des Polizeieinsatzesr töteten Einsatzkräfte den ganz in schwarz gekleideten Täter in der Bibliothek seiner früheren Universität.
Mehrere Waffen und viel Munition
Der 23-jährige Täter habe eine schusssichere Weste getragen, mehrere Waffen bei sich gehabt und etwa 1300 Schuss Munition, sagte Polizeichefin Jaqueline Seabrooks. Der Amokläufer habe «eine Tasche voll geladener Magazine» getragen.
Während er durch die Strassen von Santa Monica an der US-Pazifikküste zog, habe er mit einer Handfeuerwaffe und einem halbautomatischen Sturmgewehr um sich gefeuert.
Nach Polizeiangaben begann der Amoklauf in einem Haus in Santa Monica, das anschliessend ausbrannte. In dem Haus wurden die Leichen von zwei Männern gefunden, bei ihnen handelte es sich nach Angaben der Behörden um den Vater und den Bruder des Täters.
Über die Identität der anderen beiden Todesopfer wurden zunächst keine Angaben gemacht. Der junge Mann beging den Amoklauf einen Tag vor seinem 24. Geburtstag.
Mit gezogener Waffe durch die Strassen
Eine Augenzeugin schilderte, wie der Täter nach der Tötung von Vater und Bruder aus dem Haus kam und auf offener Strasse eine Autofahrerin erschoss. «Da stand ein Mann auf der Strasse vor meinem Haus, in voller Kampfmontur, mit einem Munitionsgürtel und einer halbautomatischen Sturmwaffe», sagte Gerry Cunningham dem Fernsehsender KTLA 5.
Er sei mit gezogener Waffe zu einer Kreuzung gegangen. Als eine Autofahrerin nicht sofort seinem Befehl gefolgt sei, an ihm vorbeizufahren, «schoss er drei- oder viermal aus nächster Nähe auf sie».
Der Täter habe ein Auto gekapert und kurze Zeit später auf einen Bus und weitere Fahrzeuge geschossen, teilte die Polizei mit. Dann sei er zum Santa Monica College gefahren, an dem er früher studiert habe.
Von der Polizei erschossen
«Der Verdächtige spazierte über den Campus und schoss dabei um sich», berichtete Seabrooks. «Er drang in die Bibliothek ein und versuchte, mehrere Menschen zu erschiessen, die sich in einem Schutzraum versteckt hatten, es ist ein Wunder, dass keiner von ihnen körperlich verletzt wurde.»
Polizisten hätten schliesslich das Feuer auf den 23-Jährigen eröffnet und ihn tödlich getroffen. Zur Tatzeit hielt sich Präsident Obama zu einer Spendenveranstaltung seiner Demokratischen Partei in der bei Prominenten beliebten Küstenstadt auf. Er war allerdings nach Polizeiangaben mehrere Kilometer von den verschiedenen Tatorten entfernt.
Obama drängt seit geraumer Zeit auf eine Verschärfung des US-Waffenrechtes. In den USA gibt es immer wieder blutige Amokläufe, die regelmässig Debatten über strengere Waffengesetze auslösen. Eine Verschärfung der Regeln zum Kauf von Waffen kam bisher aber nicht zustande.
SDA/wid
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