Angriff auf deutsches Konsulat – verletzte Frauen und Kinder
Bei dem Anschlag von Selbstmordattentätern auf das deutsche Konsulat in Afghanistan sind zahlreiche Zivilisten verletzt worden. Mindestens sechs Menschen starben.

Bei einem Selbstmordanschlag auf das deutsche Konsulat in der nordafghanischen Stadt Mazar-i-Sharif sind Behördenangaben zufolge sechs Menschen getötet worden. Mehr als 120 Menschen hätten Verletzungen erlitten, teilten das deutsche Aussenministerium und die afghanische Polizei mit. Alle afghanischen und deutschen Mitarbeiter seien unversehrt geblieben, teilte Bundesaussenminister Frank-Walter Steinmeier mit. Die afghanische Regierung und die Vereinten Nationen verurteilten den Anschlag.
Die Autobombe sei gegen 23.10 Uhr Ortszeit am Donnerstag am Tor der diplomatischen Einrichtung explodiert, erklärte der Sicherheitschef der Provinz Balkh, Abdul Rasik Kaderi. Dadurch seien das Tor und die Mauer zerstört worden.
Steinmeier sagte, der Angriff sei von schwer bewaffneten Terroristen ausgeführt worden. Neben afghanischem und konsulatseigenem Sicherheitspersonal hätten Spezialeinheiten aus Deutschland, Georgien, Belgien und Lettland den Anschlag abgewehrt. Auf dem Grundstück und im Innern des Konsulats kam es zu Kämpfen.
In einer Mitteilung hiess es zudem, unter den Verletzten seien 19 Frauen und 38 Kinder. Vier der Toten wurden nach Angaben eines Arztes in ein Krankenhaus gebracht, unter ihnen seien zwei Zivilisten und zwei noch nicht identifizierte Personen.
Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu der Tat. Der afghanische Präsident Ashraf Ghani verurteilte den Anschlag. Dieser sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und alle internationalen Gesetze. Auch die Vereinten Nationen verurteilten den Angriff.
Als Teil des Nato-Einsatzes hat Deutschland 938 Soldaten in Afghanistan stationiert, die meisten von ihnen in der Provinz Balkh. Mazar-i-Sharif ist deren Hauptstadt und eine der wichtigsten Städte Afghanistans.
In der Taliban-Erklärung von Sprecher Sabihullah Mujahid hiess es, der Angriff sei Vergeltung für Luftangriffe in der nordafghanischen Stadt Kundus. Ein US-Luftangriff hatte im November Dutzende Menschen getötet, darunter Frauen und Kinder. Der Vorfall wird untersucht.
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