Angst um Italien
Nach Spaniens Banken gerät nun Italien in den Fokus. Die Wirtschaft ist dort im ersten Quartal stark eingebrochen. Einzelne Ökonomen befürchten, dass auch Rom bald unter den Rettungsschirm schlüpfen muss.

Das viel beschworene Wachstum lässt in den Euro-Problemstaaten auf sich warten. Noch geht es abwärts. Der Negativtrend beschleunigte sich in Europas drittgrösster Wirtschaft sogar. Italien steckt tief in der Rezession.
Im ersten Quartal 2012 schrumpfte das Bruttoinlandprodukt (BIP) um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die italienische Statistikbehörde Istat mitteilt.
«Nur eine Frage der Zeit»
Es ist bereits das dritte Quartal mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung. Im dritten Quartal 2011 hatte das Minus bei 0,2 Prozent gelegen, im Schlussquartal bei 0,7 Prozent. Von einer Rezession kann ausgegangen werden, wenn das BIP zwei Quartale in Folge sinkt.
Nach Spanien könnte damit Italien bald zum grössten Sorgenkind der Eurozone werden, befürchten einige Analysten. Ralpf Solveen von der Commerzbank weist auf den erlahmten Reformwillen der italienischen Politiker hin. «So könnte auch ein Hilfsantrag Italiens nur eine Frage der Zeit sein», sagt der Ökonom gegenüber «Spiegel online».
Spanien-Paket gibt Börsen Aufwind
An den Börsen sorgte heute allerdings das Hilfspaket für die spanischen Banken für Erleichterung. Weltweit erholen sich die Aktienkurse. Mit starken Gewinnen reagierten die Anleihemärkte Spaniens und Italiens: Am Vormittag legten die Kurse für Staatsanleihen vor allem in den kurzen Laufzeiten deutlich zu. In den Wochen zuvor waren die Risikoaufschläge Spaniens auf immer neue Rekordstände gestiegen.
Der Schweizer Leitindex SMI legte vorübergehend um gut 1,5 Prozent zu; am Mittag notierte er rund 1 Prozent im Plus.
SDA/rub
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