Appenzeller Kühe an Tuberkulose erkrankt
Seit 2010 bereitet sich bei Kühen in Vorarlberg ein Tuberkulose-Erreger aus. Nun ist klar, dass sich die Kuh eines Schweizer Hofs angesteckt hat. 20 Rinder werden getötet. Möglicherweise sind weitere Tiere erkrankt.

Wegen Tuberkulose sind zehn Kühe eines Hofs in Ausserrhoden getötet worden. Zehn weitere Kühe werden noch getötet, wie die Kantonskanzlei mitteilte. Die Kuh, bei der der Erreger entdeckt wurde, hatte sich womöglich auf einer Alp in Vorarlberg angesteckt.
Bei der Fleischkontrolle einer geschlachteten Kuh aus einem Ausserrhoder Landwirtschaftsbetrieb wurde am 11. September Tuberkulose diagnostiziert. Der Hof wurde umgehend gesperrt.
Nun ist klar: Das Rind war mit dem Hirschtuberkulose-Erreger Mycobacterium caprae infiziert, wie die Ausserrhoder Behörden mitteilten. Zehn Tiere des Hofs, die positiv auf Tuberkulose getestet wurden, sind bereits getötet worden, wie es heisst.
Nochmals so viele Tiere, bei denen die Tests nicht eindeutig ausfielen, werden in diesen Tagen vorsorglich der Tötung zugeführt, wie Andreas Disch von der Kommunikationsabteilung des Kantons Appenzell Ausserrhoden gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte. Denn nur so könne eine Ausbreitung der Krankheit verhindert werden.
Der Ausserrhoder Hof bleibt für den Tierverkehr vorerst gesperrt, denn um eine Betriebssperre aufzuheben, sind zwei negative Nachproben im Abstand von mehreren Wochen nötig. Laut den Ausserrhoder Behörden wurde auf keinem weiteren Bauernhof in Ausserrhoden und Innerrhoden Tuberkulose nachgewiesen.
Hof in St. Gallen gesperrt
Dafür wurde ein Hof im Kanton St. Gallen gesperrt; dort war die Kuh, bei der am 11. September in Ausserrhoden Tuberkulose festgestellt wurde, früher gehalten worden. Untersuchungen im St. Galler Betrieb führten zu einer weiteren infizierten Kuh, wie die Staatskanzlei mitteilte. Weitere Abklärungen seien im Gang.
Es besteht der Verdacht, dass sich die Kuh während einer Alpsömmerung in Vorarlberg in Österreich mit dem Tuberkulose-Erreger angesteckt hatte. Ein Zusammenhang mit den Fällen von Rindertuberkulose in der Westschweiz kann ausgeschlossen werden.
Ansteckung über Wildtiere möglich
Seit 2010 ist bekannt, dass sich in Vorarlberg, Tirol und im Allgäu in Deutschland beim Rotwild das Mycobacterium caprae ausbreitet. Eine Ansteckung der Appenzeller Kuh könnte gemäss der österreichischen Veterinärbehörde bereits 2011 bei einer Sömmerung auf einer Alp in Vorarlberg über das Wild stattgefunden haben.
Die systematische Untersuchung der übrigen Sömmerungstiere, die 2011 auf der gleichen Alp waren, ist derzeit in verschiedenen Kantonen im Gang. Es handelt sich um 104 heute noch lebende Tiere in 27 Betrieben in fünf Ostschweizer Kantonen und in Liechtenstein.
Geringes Ansteckungsrisiko für Menschen
Die Schweizer und die Vorarlberger Behörden arbeiteten eng zusammen, heisst es. Noch gebe es keine Gewissheit, dass sich die Appenzeller Kuh 2011 in Vorarlberg angesteckt habe; um dafür die Gewissheit zu erhalten, würden die Tuberkulose-Erreger nun miteinander verglichen.
Der Mensch kann sich durch den Konsum von Rohmilch oder den direkten Kontakt mit einem infizierten Tier mit Tuberkulose anstecken. Das Risiko ist aber in beiden Fällen sehr gering. Bei den beiden betroffenen Betrieben in der Ostschweiz handelt es sich um Mutterkuh- und Kälbermastbetriebe, die keine Milch abgeben.
SDA/kle
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