Apple-Aktionäre verstärken Druck
Der iPhone-Hersteller schweigt sich beharrlich über den Gesundheitszustand von Steve Jobs aus. Die Aktionäre zeigen sich besorgt - und bekommen jetzt Unterstützung von mächtigen Interessengruppen.

Im Januar stellte eine kleine Gruppe von Anteilsinhabern namens Central Laborer's Pension Welfare & Annuity Fond Apple einen Antrag, die Nachfolgeliste zu überarbeiten und öffentlich zu machen. Der Apple-Verwaltungsrat hat sich jedoch klar gegen einen solchen Beschluss ausgesprochen.
Dass sich die Aktionäre Sorgen machen um den Kopf des Unternehmens ist nachvollziehbar: Vor wenigen Wochen musste Firmenchef Steve Jobs krankheitsbedingt die Leitung des Tagesgeschäfts abgeben. Wie schwer und an was genau Jobs leidet, ist nicht bekannt.
Die Krankheitsgeschichte
Steve Jobs hatte vor sieben Jahren den Bauchspeicheldrüsenkrebs besiegt. Im Januar 2009 äusserte er sich in einem offenen Brief zu seinem Gesundheitszustand und gab bekannt, dass er an einer Hormonerkrankung leide, die für seinen grossen Gewichtsverlust verantwortlich sei. Der Apple-Chef zog sich wenig später bis Ende Juni 2009 aus dem Tagesgeschäft zurück.
Vor zwei Jahren wurde ausserdem bekannt, dass er sich bereits im April 2009 einer Lebertransplantation unterziehen musste. Laut einem «Fortune»-Bericht weilte Jobs aus medizinischen Gründen deshalb sogar in der Schweiz. Jetzt, 2011, fällt der Spiritus rector also wieder aus. Interimistischer Geschäftsführer ist (wie bereits 2004 und 2009) Tim Cook.
Entscheidung am 23. Februar
Der Apple-Verwaltungsrat hatte für die Forderungen des Central Laborer's Pension Welfare & Annuity Fond kein Gehör. Nun bekommt dieser Unterstützung von prominenter Seite: Auch die mächtige US-Investmentberatungsfirma Institutional Shareholder Services (ISS) fordert Cupertino auf, einen Plan für die Jobs-Nachfolge zu präsentieren. Sie kritisiert Apples traditionelle Geheimniskrämerei und ist der Ansicht, dass jede Firma Nachfolgepläne veröffentlichen müsse und diese das Vertrauen der Aktionäre in das Management stärken.
Apple stellt sich indes weiter quer – obwohl mit der Laborers' International Union of North America (Liuna) ein weiterer Akteur Druck auf den Verwaltungsrat macht. Entscheiden werden allerdings die Aktionäre. Diese werden an der Aktionärsversammlung von 23. Februar abstimmen, ob Apple die Nachfolgeregelung öffentlich machen muss oder nicht.
Gerüchte um vorgezogene iPad-2-Präsentation
Prinzipiell können die Aktionäre zufrieden sein: Nach der Bekanntgabe des erneuten krankheitsbedingten Rückzugs von Steve Jobs brach der Kurs zwar ein, die überzeugenden Quartalszahlen sorgten indes für eine rasche Korrektur. Das Mitte Januar erzielte Allzeithoch von 348.80 Dollar wurde aber nie mehr erreicht.
Trifft ein, was US-Blogs munkeln, könnte bereits in den nächsten Tagen mächtig Bewegung in den Kurs kommen: Dann nämlich, wenn Apple das neue iPad vorstellt. Gerüchteweise könnte dies bereits Mitte Februar der Fall sein. Realistischer für dieses Datum dürfte aber die Lancierung des neuen Betriebssystems iOS 4.3 sein.
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