Apple bezahlte im Ausland nur 1,9 Prozent Steuern
Legalen Buchungstricks sei Dank: Das wertvollste Unternehmen der Welt muss für das letzte Geschäftsjahr rund 700 Millionen Dollar Steuern zahlen – bei einem Gewinn von 37 Milliarden Dollar.

Apple drückt mit legalen Mitteln im grossen Stil seine Abgabenlast: Auf Einnahmen ausserhalb der USA zahlte der kalifornische Elektronikkonzern im vergangenen Fiskaljahr einen Einkommenssteuersatz von 1,9 Prozent.
Bei einem Jahresgewinn von 36,8 Milliarden Dollar (34,7 Milliarden Franken) im Ausland musste das wertvollste Unternehmen der Welt lediglich 713 Millionen Dollar (672 Millionen Franken) Steuern zahlen, wie aus Steuerunterlagen hervorgeht, die Apple Ende Oktober einreichte. 2011 hatte Apple bei einem Jahresgewinn von 24 Milliarden Dollar noch 2,5 Prozent Steuern gezahlt.
Ein niederländisches Sandwich
Apple zahlt zwar teilweise in den jeweiligen Ländern eine Einkommenssteuer, doch durch legale Buchhaltungstricks, die auch andere internationale Konzerne anwenden, verschiebt das Unternehmen Profite in Länder mit niedrigen Steuersätzen. Ein Trick trägt beispielsweise den Namen «Double Irish with a Dutch Sandwich» (Doppel irisch mit einem niederländischen Sandwich). Gewinne werden über irische und niederländische Ableger und weiter in die Karibik abgeleitet.
Wie der britische «Guardian» berichtet, will das Londoner Parlament den Multis wegen derartiger Praktiken auf den Zahn fühlen. Die US-Unternehmen Google, Amazon und Starbucks sollten noch heute Montag vor dem Haushaltsausschuss erklären, warum sie so wenig Steuern in Grossbritannien entrichten.
35 Prozent Steuern in den USA
Recherchen des «Guardian» ergaben, dass vier der bekanntesten US-Unternehmen – Amazon, Facebook, Google und Starbucks – in den vergangenen vier Jahren in Grossbritannien nur 30 Millionen Pfund (45 Millionen Franken) bei einem Umsatz von mehr als 3,1 Milliarden Pfund (4,67 Milliarden Franken) entrichteten.
In den USA muss Apple hingegen 35 Prozent seiner Gewinne versteuern. Laut Steuerexperten wäre es für den Konzern ein Leichtes, auch dort einen Grossteil der Steuerzahlungen zu umgehen. Doch offenbar fürchte Apple um sein Image, so AP.
dapd/fko/rub
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