Apples iTunes-Revolution
Thank you for the music: Der iPad-Hersteller wird laut US-Berichten in den nächsten Tagen eine kostenlose Spotify-Konkurrenz präsentieren. Und Google will mit einer Musik-App aufs iPhone.
Gemäss übereinstimmenden Berichten der Techsite Cnet.com und der «New York Times» wird Apple in den nächsten Tagen – am 10. Juni beginnt Apples Worldwide Developers Conference (WWDC) – einen eigenen Musik-Streaming-Dienst (Projektname iRadio) vorstellen.
Den amerikanischen Quellen zufolge hat der iPhone-Hersteller bereits einen Lizenzierungsvertrag mit dem Musikgiganten Warner abgeschlossen. Dieser beinhalte, dass Warner 10 Prozent der iRadio-Einnahmen erhalte. Eine entsprechende Vereinbarung mit Universal Music sei demnächst unterschriftsreif. Mit Sony jedoch soll man sich nicht einig geworden sein.
Gratis, aber mit Werbung
Noch nicht: Denn wie ein hochrangiger Sony-Mitarbeiter bereits im Herbst 2012 der «New York Times» zu Protokoll gab, ist der japanische Unterhaltungselektronik-Multi durchaus an einem Abkommen interessiert. «Wir wollen den Dienst, wir wollen aber fair bezahlt werden», wurde der Sony-Mann in der Zeitung damals zitiert.
Anders als beim vergleichbaren Service Pandora werden iRadio-Nutzer offenbar Songs zurückspulen können. Der mit iTunes gekoppelte Dienst werde für den Nutzer gratis sein, finanziert werde er über Werbung. Apple wollte gegenüber Redaktion Tamedia keine Stellung nehmen zu iRadio.
Akzeptiert Apple die Google-Musik-App?
Auch Konkurrent Google gibt Gas: Der in Übersee lancierte, auf Google Play erhältliche Musik-Streaming-Service Play Music All Access wird laut Sundar Pichai mit einer iOS-App ergänzt. Dies gab der Android- und Chrome-Chef an der D11-Konferenz bekannt. Pichais Angaben zufolge erfolgt der Launch «in einigen Wochen». Play Music All Access kostet jetzt 10 Dollar monatlich.
In naher Zukunft könnte Play Music All Access laut Cnet auch für Nutzer ausserhalb der USA verfügbar sein. Allerdings ist es angesichts der weit fortgeschrittenen Streaming-Strategie von Apple fraglich, ob Googles Musik-App tatsächlich für iPhones und iPad freigeben wird.
Spotify und Pandora gefordert
Die Aktivitäten von Google und Apple belegen zweierlei: Die von Spotify, Pandora und Co. lancierte Strategie, das Musikgeschäft im Netz nicht mit dem Kauf, sondern dem Verleih von Songs voranzutreiben, ist definitiv kein Nischenbusiness mehr. Die Streaming-Initiativen von Apple und Google bedrohen nun ausgerechnet die Initianten.
Sie werden sich einiges einfallen lassen müssen, um gegen die Grossen bestehen zu können. Vor allem Apples ausgeweitetes Musik-Engagement dürfte den Streaming-Pionieren Bauchweh bereiten: Mit dem Download-Dienst iTunes, der 26 Millionen Lieder umfasst, ist Apple bereits jetzt weltgrösster Musikverkäufer. Apple hat rund eine halbe Milliarde registrierte Nutzer und nimmt mit iTunes jährlich mehrere Milliarden Dollar ein.
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