Assads Truppen schiessen auf Flüchtlinge in Jordanien
An der syrisch-jordanischen Grenze kam es zu einem Gefecht zwischen Regime-Soldaten und jordanischen Grenzwachen. Zuvor hatten das syrische Militär auf eine Gruppe von 500 Flüchtlinge gefeuert.

Im Syrien-Konflikt ist es zu einem Grenzgefecht zwischen der syrischen Armee und jordanischen Truppen gekommen. Nach Angaben aus jordanischen Sicherheitskreisen eröffneten syrische Soldaten auf eine Gruppe von etwa 500 Flüchtlingen das Feuer. Die jordanischen Grenzwachen schossen zurück, da die Flüchtlinge schon auf jordanischem Boden waren. Es habe einen etwa 30 Minuten dauernden heftigen Schusswechsel gegeben. Auf jordanischer Seite sei niemand verletzt worden.
Es ist der bislang schwerste Vorfall an der Grenze seit Beginn des Aufstands gegen den syrischen Präsidenten Bashar Assad vor 17 Monaten. Er schürte erneut die Furcht vor einer Ausweitung des Konflikts auf die Nachbarländer.
Zuvor hatten bereits der Abschuss eines türkischen Militärjets durch die syrische Luftabwehr im Juni und der Beschuss libanesischer Dörfer durch Assad-Truppen die Furcht vor einer Ausbreitung des Konflikts in der ohnehin an Spannungen reichen Region geschürt.
Seit Beginn des Aufstandes haben nach Angaben der Vereinten Nationen 150'000 offiziell registrierte Flüchtlinge Schutz in der Türkei, Jordanien, im Libanon oder im Irak gesucht.
Fünf Millionen Pfund für Rebellen
Grossbritannien erhöht seine Unterstützung für die syrischen Rebellen und stellt ihnen fünf Millionen Pfund (etwa 7,6 Millionen Franken) für Kommunikationstechnik und medizinische Hilfsgüter zur Verfügung. London müsse seine Kontakte zum politischen Flügel der Freien Syrischen Armee intensivieren, «um den unausweichlichen Fall» von Präsident Baschar Assad vorzubereiten, schrieb der britische Aussenminister William Hague in einem Artikel in der Zeitung «Times».
«Wir müssen heute Beziehungen zu denjenigen aufbauen, die in Zukunft in Syrien regieren könnten», schrieb Hague. Zugleich rief er die Rebellen auf, sich an die Regeln des Völkerrechts zu halten und die Menschenrechte zu achten. Diplomaten erklärten, das Geld sei nicht für den Kauf von Waffen bestimmt.
Clinton zu Gesprächen in der Türkei
US-Aussenministerin Hillary Clinton will bei einem Besuch in der Türkei über den Konflikt beraten. Bei den Gesprächen mit türkischen Regierungsvertretern und syrischen Oppositionellen soll es nach Angaben aus US-Kreisen auch um Hilfen für Flüchtlinge aus Syrien gehen.
Die US-Regierung hatte am Freitag weitere Sanktionen gegen die syrische Ölindustrie sowie gegen die vom Iran unterstützte radikalislamische Hizbollah verhängt. Die Strafmassnahmen gelten als weitgehend symbolisch. Geschäfte mit dem staatlichen Unternehmen Sytrol sowie mit der von den USA als Terrorgruppe eingestuften Hizbollah sind US-Bürgern bereits aufgrund bestehender Sanktionen seit vielen Jahren verboten.
Geheimdienstkreise in Washington warnten unterdessen vor einem Erstarken der al-Qaida in Syrien. Mindestens 200 Kämpfer seien bereits aktiv, und ihre Zahl steige. Die Gruppen weiteten sich von Stadt zu Stadt aus.
Rebellengruppe fordert Entschuldigung
Eine Gruppe syrischer Rebellen will mit der Geiselhaft von elf Libanesen offenbar eine Entschuldigung des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah für seine mutmassliche Unterstützung des Regimes in Damaskus erzwingen. In seinen Reden sei dieser grausam gegenüber der syrischen Revolution und dem syrischen Volk gewesen, sagte der Rebellen-Sprecher Samir Hadsch Omar in der nördlichen Stadt Asas.
Ohne Entschuldigung Nasrallahs würden die im Mai verschleppten schiitischen Pilger nicht freikommen. Den Angaben Omars zufolge stehen vier der Gefangenen mit der Hizbollah in Verbindung. Einer soll mit Nasrallah verwandt sein. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
SDA/kpn
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