Asylbewerber sollen an die Autobahn
Die Asylunterkünfte im Kanton Waadt sind überfüllt, deshalb werden Zivilschutzanlagen kurzfristig umfunktioniert. Langfristig haben die Behörden jedoch eine andere Lösung in Sicht.

Der Kanton Waadt hat bereits sechs Zivilschutzanlagen für Asylbewerber geöffnet. Nun suchen die Migrationsbehörden nach weiteren Alternativen und prüfen die Errichtung von provisorischen Gebäuden entlang der Autobahn.
Wie andere Schweizer Kantone war auch die Waadt 2011 mit einer Zunahme der Asylbewerber um rund 45 Prozent konfrontiert. Ende Januar 2012 beherbergte der grösste unter den Westschweizer Kantonen 4833 Asylbewerber - rund 500 mehr als ein Jahr zuvor.
Bereits sechs Zivilschutzanlagen eröffnet
Die Belegungsquote in den Asylbewerberheimen betrug 112 Prozent, wie Pierre Imhof, Direktor der Waadtländer Empfangszentren am Freitag in Lausanne bekannt gab.
Wegen der Engpässe öffnete die Waadt bereits sechs Zivilschutzanlagen: Diejenigen in Lausanne, Mont-sur-Lausanne, Gland und Orbe wurden 2011 in Betrieb genommen, und Anfang 2012 kamen zwei weitere Anlagen in Pully und Begnins hinzu.
Weitere Zivilschutzanlagen könnten folgen. Der Kanton sucht aber noch nach anderen Lösungen: 300 der rund 1600 Wohnungen, die zur Unterbringung von Asylbewerbern genutzt werden, sind im Besitz des Kantons. Im Rahmen von Renovationen wurden die Kapazitäten bereits erhöht, indem Büros zu Wohnungen ausgebaut wurden.
600 neue Plätze werden benötigt
Um die Zivilschutzanlagen schliessen zu können und die Belegungsquote in den bestehenden Asylunterkünften auf 85 Prozent zu senken, braucht es laut Imhof rund 600 neue Plätze für Asylsuchende.
Um das Problem zu entschärfen, prüft der Kanton, ein eigenes Terrain von rund 6900 Quadratmetern entlang der Autobahn in Ecublens zu nutzen. Vorgesehen sind dort vier vorfabrizierte Gebäude mit je drei bis vier Stockwerken. Sie könnten auf Anfang 2013 bereit stehen und bis zu zehn Jahre genutzt werden. Der Kanton will im März jedoch noch eine Anhörung durchführen.
SDA/mrs
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