Athen kann nicht mehr und bittet um Geld
Lange hatte sich die griechische Regierung gewunden um den Entscheid. Nun ist er nicht mehr abzuwenden. Athen braucht finanzielle Hilfe. Premier Giorgos Papandreou hat den Antrag gestellt.

Griechenland bittet um Finanzhilfen der EU-Staaten und des Internationalen Währungsfonds (IWF). «Ich habe die entsprechende Anweisung an das Finanzministerium gegeben», sagte der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou in einer Fernsehansprache an das griechische Volk.
«Es ist zwingend, dass wir um die Aktivierung des Rettungsmechanismus bitten», sagte der Regierungschef. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die Finanzlage Griechenlands noch prekärer ist als bisher bekannt.
«Alles automatisch»
Im vergangenen Jahr belief sich das Haushaltsdefizit auf 13,6 Prozent der Wirtschaftsleistung. Der Schuldenberg wuchs auf 273 Milliarden Euro - das entspricht 115 Prozent des Bruttoinlandprodukts und liegt weit über dem von der EU erlaubten Gesamtschuldenstand von 60 Prozent.
Die Euro-Länder stellten Kredite von bis zu 30 Milliarden Euro in Aussicht. Es geht beim kombinierten EU-IWF-Hilfspaket um insgesamt 45 Milliarden Euro. Die EU bestätigte den Antrag Athens. «Das läuft jetzt alles automatisch ab», sagte Währungskommissar Olli Rehn.
Zusammenstösse bei Demonstration in Athen
Wegen erwarteter Arbeitsplatzverluste und Kürzungen im Zusammenhang mit der rigorosen Sparpolitik Athens traten die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in Griechenland in einen 24-stündigen Streik. Der Ausstand legte am Donnerstag weite Teile des öffentlichen Dienstes lahm.
Im Zentrum Athens kam es zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die Polizei setzte Tränengas ein. Insgesamt zogen 3.000 bis 4.000 Demonstranten durch die Innenstadt. Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie «Besteuert die Reichen» und «Nehmt uns nicht das Brot vom Tisch» bei sich. Die Gewerkschaften in Griechenland befürchten wegen der Sparpläne der Regierung tiefe Einschnitte.
sda/afp/cpm/sam
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