Attentäter töten Ärzte und Krankenschwestern
Mit Panzerfäusten und Handgranaten bewaffnete Angreifer wollten das jemenitische Verteidigungsministerium stürmen. Mindestens 52 sind getötet worden, darunter zwei deutsche Mitglieder einer Hilfsorganisation.
Bei einem der schwersten Anschläge im Jemen seit Jahren sind am Donnerstag mindestens 52 Menschen ums Leben gekommen, darunter viele Ärzte und Krankenschwestern. Die Zahl der Verletzten wurde am Abend von der Regierung auf 167 beziffert. Am frühen Morgen hatte ein Selbstmordattentäter seinen mit Sprengstoff beladenen Wagen am Verteidigungsministerium in Jemens Hauptstadt Sanaa in die Luft gesprengt. Anschliessend eröffneten weitere Angreifer das Feuer, offenbar in einem Versuch, das Ministerium zu erstürmen.
Das Verteidigungsministerium bestätigte den Angriff und erklärte, die «meisten» Angreifer seien getötet worden. Zu den Opfern zählten auch vier ausländische Ärzte, zwei Deutsche und zwei Vietnamesen.
Mit Panzerfäusten und Handgranaten bewaffnet
Die Angreifer waren nach Angaben aus Militärkreisen mit Sturmgewehren, Handgranaten und Panzerfäusten ausgerüstet und trugen jemenitische Armeeuniformen. Für die Tat übernahm zunächst niemand die Verantwortung. Als Urheber wurde jedoch das Terrornetzwerk al-Qaida vermutet. Deren Ableger im Jemen gilt als einer der weltweit aktivsten. Verteidigungsminister Mohammed Nasser Ahmed befand sich nicht an seinem Amtssitz, er war zu Gesprächen nach Washington gereist.
Die Detonation beschädigte ein Krankenhaus innerhalb des Ministeriumskomplexes stark. Darüber hinaus wurden Fenster und Türen der umliegenden Häuser und Bürogebäude zerstört. Über der Stadt verbreitete sich eine grosse schwarze Rauchwolke.
Die islamistischen Extremisten der al-Qaida haben ihre Hochburgen im Süden und Osten des Jemens, sie greifen aber auch immer wieder in der Hauptstadt an. Sie nutzten den Aufstand gegen den früheren Präsidenten Ali Abdullah Salih 2011 und 2012 und eroberten Gebiete im Süden des Landes. Einige der von ihnen kontrollierten Städte konnte die Regierung aber inzwischen wieder zurückerobern. Unterstützt wird das Land in seinem Kampf gegen die al-Qaida von den USA, die dort immer wieder Drohnen gegen mutmassliche Mitglieder des Netzwerkes und deren Stützpunkte einsetzen.
AFP/mrs
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch