Attentat von Tucson jährt sich erstmals – Verletzte US-Abgeordnete Giffords vor Ort
Ein Jahr ist es her, dass ein Mann in einem Einkaufszentrum in Arizona um sich schoss und sechs Menschen tötete. Eine Kugel traf Gabrielle Giffords in den Kopf. Heute denkt die US-Abgeordnete an ein Comeback.
Am Jahrestag des Anschlags auf die US-Abgeordnete Gabrielle Giffords wurden in ganz Tucson im US-Staat Arizona die Glocken geläutet. Sechs Menschen kamen damals ums Leben, als ein junger Mann in einem Einkaufszentrum um sich schoss. Darunter ein neun Jahre altes Mädchen und ein Bundesrichter. 13 Personen, unter anderem Giffords, wurden verletzt. Eine Kugel traf die Abgeordnete in den Kopf.
Genau um 10.11 Uhr morgens, der Uhrzeit, zu der der Schütze am 8. Januar 2011 das Feuer eröffnete, begann das Glockengeläut. Viele Menschen läuteten kleine Glocken. Rund 30 Personen versammelten sich an dem damaligen Schauplatz ein. Sie fielen sich gegenseitig in die Arme und weinten.
Politisches Comeback
Bei der US-Abgeordneten Gabriele Giffords sieht alles nach einer Rückkehr nach Washington aus. Sie sei hochmotiviert, sagen ihr Ehemann, der frühere Astronaut Mark Kelly, und andere ihr nahestehende Personen.
Allerdings wird Giffords politisches Comeback von ihrer weiteren Genesung abhängen. Bislang erholte sie sich mit erstaunlichen Fortschritten von dem Kopfschuss im vergangenen Jahr. In ihrem bislang einzigen Fernsehinterview zehn Monate nach dem Attentat wurden ihre Genesungsfortschritte auch für die Öffentlichkeit sichtbar - aber auch, wie weit der vor ihr liegende Weg noch ist. Sie sprach nicht in vollständigen Sätzen und wiederholte ihre Worte, um sie zu betonen. «Nein, besser. Hm. Besser, besser», antwortete sie auf die Frage nach ihrer Rückkehr nach Washington.
Seit dem Attentat nahm Giffords nur an einer einzigen Kongressabstimmung teil. Im August überraschte sie ihre Kollegen im Kapitol, als sie für die Abstimmung über die Erhöhung der Schuldenobergrenze der USA nach Washington kam. Die Debatte vor dem Votum war die am härtesten geführte Auseinandersetzung des Jahres.
Giffords Mitarbeiter führen die Arbeit ihres Kongressbüros weiter. Bei wichtigen Themen sprechen sie sich mit der Abgeordneten ab. Inzwischen nimmt sie auch einmal die Woche an einer Telefonkonferenz mit ihren Mitarbeitern teil.
Giffords Schicksal bewegt die Menschen
Anfang der Weihnachtswoche waren bereits 24'880 Briefe aus aller Welt in Giffords Büro eingegangen. Ihr Schicksal bewegt die Menschen. Schüler aus 428 Schulen schickten Genesungswünsche per Postkarte. Viele der Briefe enthalten kleine Präsente wie Bilder, Bücher oder CDs mit der Lieblingsmusik des Absenders. «Fast jeden Tag erhalten wir mehr Geschenke», sagt Giffords Sprecher Mark Kimble.
Auch Giffords Abgeordnetenkollegen haben sie nicht vergessen. Bei mehreren Spendensammlungen für ihren möglichen Wahlkampf kamen bis Ende September über 800'000 Dollar zusammen. «Wir freuen uns darauf, sie hoffentlich bald zurück begrüssen zu dürfen», liess die Fraktionsvorsitzende der Demokraten, Nancy Pelosi, Giffords ausrichten.
Bis zum 30. Mai muss sich Giffords entscheiden, ob sie bei den Wahlen im November antritt. Sie werde aber nicht bis zum letzten Moment warten, sagte ihr Mann Kelly Medienvertretern in Arizona. Möglicherweise werde sie aber auch erst 2014 wieder antreten. Noch hat sei einige Monate Zeit, eine Entscheidung zu fällen.
dapd/wid
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