Stadtparlament in WinterthurAuf das Baby folgt ein Politikverbot
Nora Ernst (GLP) ist neugewähltes Mitglied des Stadtparlaments. Doch weil sie auch frischgebackene Mutter ist, darf sie nicht ins Rathaus – trotz Verzicht aufs Sitzungsgeld.

Am Montag blieb der Platz von Nora Ernst (GLP) im Stadtparlament zum zweiten Mal leer. Die 35-Jährige, die bereits Mutter eines dreijährigen Sohnes ist, hat vor einem Monat eine Tochter zur Welt gebracht. Für sie bedeutet der 14-wöchige Mutterschaftsurlaub auch eine Zwangspause von der Politik. Denn das Milizamt gilt als Erwerbsarbeit. «Ich würde wegen einer Abstimmung im Parlament meinen Anspruch auf Mutterschaftsentschädigung aus dem Haupterwerb verlieren», sagt Ernst.