Auf der Flucht vor den Nierendieben
Im Durchgangszentrum Lyss wohnt derzeit ein indischer Asylsuchender, dessen Geschichte sich fast wie ein Actionthriller anhört – wie sie ausgeht, bleibt ungewiss.

Würden Sie Ihr Leben riskieren und für das kämpfen, woran Sie glauben? Genau das tut nämlich der 33-jährige indische Asylsuchende Akram Raza Khan, und zwar schon seit mehr als 13 Jahren. Am 26. April 1998 ereilte ihn ein Schicksal, das er mit erschreckend vielen seiner Landsleute teilt: Auf dem Lande im Bundesstaat Uttar Pradesh in armen Verhältnissen aufgewachsen, ohne Zugang zu Schulbildung und somit ohne Zukunftsperspektive, geriet er in die Fänge eines Organhandel-Rings. Dieser lockte ihn unter falschem Vorwand in die Provinz Punjab. Dort wurde Khan in einer eigens für das schmutzige Geschäft eingerichteten Klinik die rechte Niere entfernt – ohne sein Wissen.