Auf diese Serben muss die Schweiz aufpassen
Auf was und welche Spieler muss die Schweizer Nationalmannschaft heute Abend aufpassen? Wir stellen die serbische Auswahl vor.
Auf die Schweiz wartet heute Abend ein robuster, zweikampfstarker Gegner. Und eine ausgeprägte Stimmungsmannschaft. An guten Tagen können sich die Serben in einen Rausch spielen, aber sie stehen sich manchmal mit fehlender Disziplin auch selber im Weg. Es wäre für die Schweizer hilfreich, die Emotionen zu kanalisieren und den Fokus nicht zu verlieren. Im serbischen Team stehen einige Provokateure, welche die ohnehin aufgeheizte Ambiance auf dem Feld zusätzlich befeuern werden. Probleme erhält die mit einigen eher langsamen Routiniers besetzte Abwehr, wenn der Gegner flott angreift. Manchmal fehlt es der Defensive auch an Kompaktheit, selten aber an Leidenschaft und Härte.
In der Offensive verfügt Serbien über bemerkenswerte Qualität. Einige Akteure können der Schweiz mit ihren Fähigkeiten am Freitagabend im wegweisenden zweiten WM-Gruppenspiel wehtun. Wir stellen vier serbische Pluspunkte vor.
Kolarovs linker Fuss
Bei Eckbällen und Freistössen sind die Serben gefährlich. Das liegt einerseits an ihrer Kopfballstärke und ihrer Physis. Und andererseits an Spezialisten des ruhenden Balles. Sergej Milinkovic-Savic schlägt tolle Standards, und das tut auch Aleksandar Kolarov mit seinem feinen linken Fuss. Der 32-Jährige, einst bei Manchester City, seit einem Jahr bei der AS Roma, tritt scharfe, präzise Corner und Freistösse. Und er kann es auch direkt. Im serbischen Eröffnungsspiel gegen Costa Rica erzielte er mit einem herrlichen Freistoss den einzigen Treffer der Begegnung.
Milinkovic-Savics Repertoire
Bester Einzelspieler der Serben ist einer, der heute erst sein sechstes Länderspiel bestreitet. Um die Dienste Sergej Milinkovic-Savics streiten sich längst die allergrössten Topclubs, Real Madrid, Barcelona oder Manchester United, es ist bereits die Schreibe von über 150 Millionen Franken Ablösesumme. Der Mittelfeldspieler Lazio Roms ist beidfüssig, dribbelstark, schussgewaltig, er war in der letzten Saison mit zwölf Treffern torgefährlichster Aufbauer in der Serie A. Und mit seinen 1,91 Metern Grösse ist der Allrounder auch kopfballstark. Milinkovic-Savic, erst 23 Jahre jung, ist ein Alleskönner. Zu seinem breiten Repertoire gehört zudem ein besonderes strategisches Geschick. Es wird deshalb heute entscheidend sein, ob er oder der Schweizer Granit Xhaka das Geschehen stärker prägen werden. Im Nationalteam darf Milinkovic-Savic in seiner Lieblingsrolle im 4-2-3-1-System im offensiven Mittelfeld mit vielen Freiheiten agieren. Er gehört zu den serbischen U-20-Weltmeistern von 2015.
Schnelle Offensivkräfte
Im serbischen Kader hat es einige flinke Akteure wie Dusan Tadic, Adem Ljajic und Filip Kostic. Sie können gegnerische Abwehrreihen mit ihren Läufen und Dribblings auseinanderreissen, allerdings fehlt es ihnen im Abschluss häufig an Kaltblütigkeit. Oft schiessen sie zu überhastet. Technisch sind die serbischen Offensivkräfte bestens ausgebildet, eingesetzt werden sie von exzellenten Passgebern wie Milinkovic-Savic und Mittelfeldchef Nemanja Matic von Manchester United. Zudem verfügen die Serben über einige aufstrebende Angreifer wie Luka Jovic von Eintracht Frankfurt. Der 20-Jährige besitzt einen ausgezeichneten Schuss, bewegt sich im Strafraum klug – und ist als Joker gefährlich, weil er nicht lange braucht, um ins Spiel zu finden.
Mitrovics Formstärke
Aleksandar Mitrovic ist ebenfalls ein gross gewachsener, für die Gegner unangenehmer Akteur, der seinen Körper resolut einsetzt. Der zentrale Angreifer vermag Bälle gut zu verarbeiten und zu behaupten. Früher galt Mitrovic als riesiges Talent, später stagnierte er, im letzten halben Jahr aber half er als Newcastle-Leihgabe mit zwölf Toren in 17 Einsätzen mit, dass Fulham die Rückkehr in die Premier League gelang. Mitrovic ist erst 23 Jahre jung, wurde einst U-19-Europameister und könnte diese Weltmeisterschaft nutzen, um endlich sein hohes Potenzial auf grosser Bühne zu zeigen.
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